24-Stunden-Weltrekord im Freitauchen: 81 Kilometer geschafft
24. Oktober 2025 | WLZ29 | Autorin: Stefanie Schadler
Schlafentzug, Muskelerschöpfung und trotzdem über 81 Kilometer in 24 Stunden – ein Team aus sechs Athleten hat in Gastein den Weltrekord im Freitauchen ohne Flossen gebrochen. Mit dabei: Ivan Mircetic aus Mönichkirchen.
Das Team rund um Christian Redl (links) mit dem Rekordrichter Olaf Kuchenbecker und der Urkunde zum Weltrekord.
Foto © Bernhard Wieland
Erwartungen übertroffen
24 Stunden, sechs Athleten und keine Flossen – und am Ende 81,1 Kilometer unter Wasser: Damit hat das Team rund um den Apnoe-Spezialisten und Mentaltrainer Christian Redl Ende September alle Erwartungen übertroffen. Mit dabei: der Mönichkirchner Ivan Mircetic, der einräumt, dass sie intern „maximal mit 80 Kilometern“ gerechnet hatten.
Vor mitfieberndem Publikum startete um zwölf Uhr die Herausforderung in der Alpentherme Gastein. Besonders am Anfang wollten sie Meter machen, da hier die Energie noch hoch war und man nicht wusste, was in den nächsten 24 Stunden noch passieren würde, denn im schlimmsten Fall hätte ein Athlet ausfallen können. Aber nicht nur das Wetter, sondern auch die Fitness der Teammitglieder war top, sodass der Weltrekord unter idealen Bedingungen stattfinden konnte.
Körperliche Ermüdung als Herausforderung
Mit der Nacht kam die Müdigkeit. „Nach zwölf Stunden war es richtig anstrengend. Die Muskeln ermüden, aber die Bewegung muss stark bleiben – sonst muss man sie noch öfter machen“, so Mircetic. Aber gerade dieses Taktieren mit dem eigenen Körper sei für ihn das Spannende gewesen. Speziell in den letzten Stunden habe das Tauchen alles andere als Spaß gemacht. Trotzdem gaben die Athleten gegen Ende nochmals Gas, motivierten sich gegenseitig und wollten so viele Meter wie möglich herausholen.
Vor allem die körperliche Ermüdung und der Schlafentzug machten den Weltrekord zur wahren Challenge. Am Ende war der Körper völlig ausgepowert: kein Hunger, kein Durst, flauer Magen.
Wiederholung nicht ausgeschlossen
Trotz der zahlreichen vorangegangenen Trainingseinheiten haben die Teammitglieder erst jetzt die entsprechende Erfahrung, um analysieren zu können, was gut funktioniert hat und wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Mircetic könnte sich sogar vorstellen, den Weltrekordversuch zu wiederholen, um mit den gewonnenen Erkenntnissen noch ein Scheibchen draufzulegen. In nächster Zeit wolle er allerdings kein Chlorwasser mehr sehen. „Weil ich im Training jeden zweiten, dritten Tag im Chlorwasser war, rieche ich mittlerweile auch danach. Ich fühle mich wie ein Chlorhuhn“, nimmt es Mircetic mit Humor.
Der Weltrekord für die „weiteste ohne Atemgerät unter Wasser geschwommene Staffel-Distanz (Team, 24 Stunden, ohne Flossen) wurde vom deutschen Rekordinstitut, vertreten durch RID-Rekordrichter Olaf Kuchenbecker, bestätigt. Mit 81,1 Kilometern wurde die Latte hoch gelegt und es bleibt offen, wie lange der Weltrekord hält. Für das österreichische Team war es auf jeden Fall eine unvergessliche Erfahrung.



