30 Jahre ELT: Visionen und Teamgeist

24. Oktober 2025 | WLZ29 | Autorin: Stefanie Schadler

Seit 1995 hat sich ELT von einem kleinen Produktionsbetrieb in Friedberg zu einem international tätigen Unternehmen entwickelt und bleibt weiterhin fest in der Region verankert.

Esther Lang und Mag. Dagmar Ajtic mit Firmengründer Dr. Friedrich Zitz.

Foto © Andi Bruckner

Start mit Weitblick

Unzufriedenheit im bestehenden Dienstverhältnis war der Wendepunkt im Leben von Dr. Friedrich Zitz und zugleich der Startschuss für die Firma ELT im Jahr 1995. Nach der Unternehmerprüfung kaufte er eine Halle in der heutigen Hauptstraße in Friedberg, stellte die ersten Maschinen auf und startete mit vier Mitarbeitern. Das Haupttätigkeitsfeld lag damals in der Leiterplattenfertigung und im Drahtschneiden. Bald kamen erste Lehrlinge dazu und die Sparte Kunststofftechnik wurde aufgenommen. Der Firmengründer wollte mehrere Bereiche im Formenbau abdecken und seinen Kunden Lösungen aus einer Hand anbieten. Eine der ersten großen Spritzgussformen brachte das junge Unternehmen jedoch in Schieflage. Nach einer Sanierung startete Friedrich Zitz 1998 neu durch – und führte ELT in die Erfolgsspur.

Unternehmen nimmt Fahrt auf

Seit 2014 wächst das Unternehmen stetig, zwischen 2015 und 2017 verdoppelte sich die Mitarbeiterzahl. Heute ist ELT international tätig, größter Kunde ist ein Unternehmen in Texas. Als Komplettanbieter deckt ELT im Formenbau alle Schritte von der Konstruktion bis hin zur Qualitätssicherung ab. Viele Kunden halten dem Betrieb seit 30 Jahren die Treue – Geschäftsführerin Mag. Dagmar Ajtic spricht von „Partnerschaften“. Wichtig bleibt die Auslastung der Kapazitäten in den Stammbranchen Medizin-, Elektro- und Energietechnik. Zudem unterstützt ELT seine Kunden bei der Materialauswahl, der ressourcenschonenden Fertigung oder beim Test neuer Technologien. „Gerade bei Spezialanforderungen geht die Firma auf – hier dürfen alle Kompetenzen im Haus einfließen“, so Dagmar Ajtic.

Weiblicher Touch

Bereits im Betrieb tätig, holte Friedrich Zitz 2019 seine beiden Töchter schließlich in die Geschäftsführung: Esther Lang übernahm Finanzen und Personalwesen, Mag. Dagmar Ajtic die Qualitätskontrolle. Damit hielt auch ein neuer weiblicher Blickwinkel Einzug, sichtbar etwa in der betrieblichen Kinderbetreuung oder den Wohlfühlangeboten für Mitarbeiter. Der Frauenanteil liegt mittlerweile bei 68 Prozent.

Entscheidungen werden seit jeher im Team getroffen, verschiedene Blickwinkel haben dem Unternehmen oft geholfen. Auch Ing. Hannes Hofer, einer der ersten Mitarbeiter und zuletzt als Prokurist tätig, war lange eingebunden. Sein Nachrücken in die Geschäftsführung 2025 wurde von langer Hand vorbereitet.

Vom Mitarbeiter zum Geschäftsführer

Als gewerberechtlicher Geschäftsführer bringt Hannes Hofer seine langjährige Erfahrung im Werkzeugbau und in der Kunststofftechnik ein. „Natürlich habe ich nun eine wesentlich größere Verantwortung, aber mir liegt die Firma sehr am Herzen“, betont er.

Besonders schätzt Hannes Hofer die Unternehmenskultur bei ELT, in der Zusammenarbeit auf Augenhöhe gelebt wird und Erfolge nicht nur an Zahlen gemessen werden, sondern auch daran, ob sie den Betrieb nachhaltig in die richtige Richtung führen. Gemeinsam mit den beiden Geschäftsführerinnen will er ELT auch künftig als innovativen Player am Markt positionieren.

Visionen und Herausforderungen

ELT entwickelt sich laufend weiter. Die Medizintechnik soll als zusätzliches Standbein etabliert, die Verbindungen nach Amerika vertieft und die Marktposition gestärkt werden. Am Standort Friedberg bündeln sich die Kompetenzen – zugleich möchte man die Region aktiv mitgestalten: Als größter Arbeitgeber mit 117 Mitarbeitern übernimmt ELT hier Verantwortung.

Die österreichische Wirtschaft ist im Wandel, politische Entscheidungen werden aufmerksam verfolgt. Dagmar Ajtic appelliert, Österreich als Wirtschaftsstandort wieder attraktiver zu machen: „Fixkosten wie Energie, Bürokratie und Personalnebenkosten müssen in eine vertretbare Kalkulation gebracht werden, um mit Billiglohnländern mithalten zu können.“ Gerade in fordernden Zeiten setzt ELT auf Innovationsgeist, regionale Verantwortung und internationale Vernetzung, um auch künftig erfolgreich zu bestehen.