Tourenskigehen: Warum nur zweimal pro Woche?

14. Jänner 2025 | WLZ 121 | Autorin: Stefanie Schadler

An zwei Abenden pro Woche dürfen Sportbegeisterte in Mönichkirchen die Piste hinaufgehen – ein Angebot, das großen Anklang findet. Aber warum besteht diese Möglichkeit an den restlichen Tagen nicht? Wir haben nachgefragt.

Außer an den Tourengeherabenden gilt die Sperre für Touren- und Pistengeher auf allen Pisten zu jeder Tages- und Nachtzeit – nicht jeder Tourengeher hat dafür Verständnis.

Unfälle vermeiden

Bei der Erlebnisalm Mönichkirchen gibt es jeden Montag und Donnerstag Tourengeherabende von 16 bis 21:30 Uhr. In dieser Zeit befinden sich keine Skifahrer mehr auf den Pisten und das Personal beginnt erst danach mit dem Präparieren beziehungsweise der Beschneiung. Diese Möglichkeit besteht bereits seit dem Winter 2016/2017 und führt immer wieder zu Reibungen, etwa wenn die Tourenskigeher außerhalb dieser beiden Tage beziehungsweise während des Liftbetriebs die Pisten hinaufgehen.

Betriebsleiter Christoph Stangl appelliert an das Verständnis der Tourenskigeher: „Es geht so schnell, dass hier irgendetwas passiert, und das will niemand.“ In erster Linie gehe es um die Sicherheit der Tourenskigeher: Während der Beschneiung beispielsweise liegen Starkstromkabel und Schläuche mit 20 Bar Druck, so dick wie Feuerwehrschläuche, auf den Pisten. Da die Leute nicht wissen, wo diese Kabel und Schläuche verlaufen, können sie schwer stürzen, wenn sie über diese fahren oder einfädeln. Aber die Schläuche gehen dadurch auch kaputt, und bis der nächste Mitarbeiter die Schneekanone kontrolliert, kann durchaus eine Stunde vergehen, in der das Wasser ungehindert auslaufen kann. Zudem gefährden Tourenskigeher, die zum Beispiel zu dritt nebeneinander und mit Hund quasi als „Geisterfahrer“ die Pisten während des Skibetriebs hinaufgehen, nicht nur sich selbst, sondern auch die Skifahrer.

Arbeiten im Skigebiet verstehen

Das Personal ist während der Beschneiung auf einem Motorschlitten unterwegs und sieht trotz Helm und Skibrille sehr schlecht, in etwa so, als würde man mit dem Auto im dichten Nebel in der Nacht fahren. Zudem sind die Pistengeräte riesige Maschinen mit einer Präparierbreite von über sechs Metern und einem Gewicht von 16 Tonnen, die ein eingeschränktes Sichtfeld bieten.

Die Piste braucht nach dem Präparieren außerdem Ruhe, damit sie gefriert und griffig wird. Fahren nach der letzten Spur 20 Skitourengeher darüber – was laut Stangl keine Seltenheit sei –, wird der Aufwand dadurch zunichtegemacht.

Der Konflikt entsteht durch die unterschiedlichen Prioritäten: Das Personal will das Beste für das Skigebiet und die Pisten bestmöglich präparieren beziehungsweise beschneien. Andererseits nutzen manche Tourenskigeher die Pisten dann, wenn es ihnen zeitlich am besten passt – auch außerhalb der Tourengeherabende – und stören dabei den regulären Betrieb im Skigebiet.

Auch der Preis für das Tourengehen sorgt immer wieder für Diskussionen, doch man muss bedenken, dass die Mitarbeiter an den Tourengeherabenden mit dem Präparieren der Piste erst verspätet um 21:30 anstatt bereits um 16:30 Uhr beginnen, weshalb eine Nachtzulage zu bezahlen ist. Auch die Toiletten sind geöffnet und die Putzfrau kann erst um 22 Uhr mit ihrer Arbeit beginnen. Ein Ticket kostet unter anderem deshalb zwölf Euro fünfzig Cent.