Pinggau hat neuen Bürgermeister

13. Mai 2025 | WLZ 125 | Autorin: Stefanie Schadler

Der 39-jährige Sebastian Wolf ist der neue Bürgermeister der Marktgemeinde Pinggau und informiert über künftige Maßnahmen, um als Wohngemeinde weiterhin attraktiv zu sein.

Der scheidende Bürgermeister Leopold Bartsch übergibt seinem Nachfolger Sebastian Wolf symbolisch den „Schlüssel zur Gemeinde“.

Foto © Marktgemeinde Pinggau

Frischer Wind im Gemeinderat

Seit Ende April steht mit Sebastian Wolf ein neuer Bürgermeister an der Spitze der Marktgemeinde Pinggau. Der 39-jährige gebürtige Pinggauer folgte auf Leopold Bartsch, der das Amt beeindruckende 26 Jahre lang innehatte. Für Wolf, der bereits seit 2010 im Gemeinderat mitarbeitet, ist das Bürgermeisteramt eine Herzensangelegenheit: „Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam das Beste für Pinggau umsetzen werden – mit einem engagierten Team, das mit Herz und Seele dabei ist.“

Zu seinem Vorgänger pflegt Wolf ein langjähriges Verhältnis. Besonders schätzt er Bartschs vorausschauende Planung, etwa im Bereich Wasserversorgung: „Er hat nicht in Fünf- oder Zehnjahres-Schritten gedacht, sondern in Zeiträumen von 30 Jahren. Das ist beeindruckend.“

Mit Beginn der neuen Periode hat sich auch der Gemeinderat stark verjüngt: Viele langjährige Mitglieder haben sich aus der Kommunalpolitik zurückgezogen, insgesamt elf neue Gemeinderäte sind nachgerückt – viele davon unter 50 oder sogar 40 Jahre alt. Das Amt des ersten Vizebürgermeister übernimmt Philipp Luckerbauer, zweite Vizebürgermeisterin ist Michaela Höller.

Große Projekte, solide geplant

Wolf bringt nicht nur politische Erfahrung, sondern auch wirtschaftliches Know-how mit. Seine langjährige Erfahrung im Kreditrisikomanagement der Raiffeisenbank ist sicherlich ein Vorteil, wenn es um die Finanzierung großer Gemeindeprojekte geht. Ein zentrales Anliegen sind die Sanierung und Modernisierung des Schulgebäudes. Klassenräume, Turnsaal, Pausenhof und Aufenthaltsbereiche sollen zeitgemäß erneuert werden. „Wir sind eine Wohngemeinde, und nach der Kindergartensanierung ist das der nächste logische Schritt“, so Wolf. Unter anderem arbeiten Schüler der HTL derzeit an einem Sanierungskonzept. Die Umsetzung ist für die kommende Periode geplant.

Ebenfalls im Fokus: eine Bedarfsanalyse zur Nachmittags- und Ferienbetreuung im Kindergarten, die unter Einbeziehung der Eltern erfolgen soll.

Ein besonderes Anliegen ist die Gegenfinanzierung von Projekten, so Wolf. In Schaueregg wird derzeit ein Wasserkraftwerk in das Wasserleitungsnetz integriert, das jährlich rund 45.000 Euro durch Stromerzeugung einbringen soll. Diese Mittel werden direkt für die Erneuerung des Straßen- und Wasserleitungsnetzes vor Ort verwendet.

Auch im Bereich Wohnen und Wirtschaft tut sich viel: Das Projekt Feldsiedlung mit 24 neuen Bauplätzen steht vor der Finalisierung, die Grundstücksverkäufe sollen demnächst starten. Parallel dazu ist der Ausbau des Gewerbegebiets nahe beim Feuerwehrhaus geplant – mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze in der Gemeinde zu schaffen und so auch langfristig für junge Menschen attraktiv zu bleiben.