Urlaub mit klarem Blick

17. Juni 2025 | WLZ 126 | Autorin: Stefanie Schadler

Bei all der Freude und Entspannung, die sich hoffentlich im Urlaub einstellen, sollte man auch in dieser Zeit nicht zu vertrauenswürdig sein. Zahlreiche Betrüger haben Urlauber im Visier und dabei unterschiedliche Tricks auf Lager.

Geben Sie Ihre Kreditkarte nicht aus der Hand und achten sie auf versteckte Kreditkartengebühren.

Fotos © Bettina Schopfhauser

Vorsicht im Straßenverkehr

Im Urlaub ist bei Taxifahrten und im Straßenverkehr besondere Vorsicht geboten: Manche Fahrer locken Touristen mit vermeintlich günstigen Fixpreisen, die jedoch oft deutlich über dem regulären Tarif liegen – sicherer ist es, ein registriertes Taxi zu wählen oder eines vom Hotel rufen zu lassen. Ebenfalls beliebt ist die „Kaputter Taxameter“-Masche, bei der behauptet wird, der Zähler sei defekt, um ebenfalls überteuerte Preise durchzusetzen – in solchen Fällen besser sofort aussteigen. Im Straßenverkehr wiederum warnen Experten vor der Verkehrschaos-Masche, bei der Betrüger durch aggressives Fahrverhalten oder inszenierte Unfälle versuchen, den Fahrer zum Anhalten zu bringen, um anschließend Wertgegenstände zu stehlen oder unter dem Vorwand einer Strafe Geld zu verlangen – in solchen Situationen immer die Autotüren verriegeln, nicht aussteigen und die nächste Polizeistation aufsuchen.

Bei einer weiteren Betrugsmasche legen die Kriminellen einen 50-Euro-Geldschein gut sichtbar unter den Scheibenwischer eines Fahrzeugs. Was wie ein Zufallsfund wirkt ist Teil einer Betrugsmasche: Steigt der Fahrer aus, um ihn zu holen, schlagen die Täter zu, stehlen Wertsachen oder durchsuchen das Auto. Liegen die Schlüssel im Wagen, kann sogar das ganze Auto entwendet werden.

Der „Spiegeltrick“ ist eine hinterhältige Betrugsmasche, bei der Täter einen Stein oder ähnlichen Gegenstand gegen das Auto eines ahnungslosen Urlaubers werfen, um einen Knall zu erzeugen. Dadurch soll der Eindruck entstehen, dass man beim Vorbeifahren den Seitenspiegel eines anderen Fahrzeugs beschädigt hat. Kurz darauf wird man zum Anhalten gebracht – entweder durch Hupen, Lichtsignale oder weil die Täter bereits auf einem Parkplatz warten. Dort beschuldigen sie einen, einen Schaden verursacht zu haben, und fordern einen Geldbetrag zwischen 100 und 300 Euro als angeblichen Ersatz – möglichst in bar und ohne Polizei.

Um sich zu schützen, sollte man bei einem solchen Vorfall nicht anhalten, sofern kein offensichtlicher Schaden erkennbar ist. Kommt es doch zum Stopp, bleibt man am besten im Auto sitzen und lässt sich nicht unter Druck setzen. Auf keinen Fall sollte man den geforderten Betrag bezahlen. Stattdessen empfiehlt es sich, sofort die Polizei zu rufen – das wirkt oft abschreckend auf die Betrüger. Zudem sollte man Beweise sichern, etwa durch Fotos vom eigenen Auto und vom angeblich beschädigten Spiegel. Wertsachen sollten nie offen im Auto liegen, um weitere Risiken zu vermeiden.

Wachsam bleiben

Vor allem in touristischen Gegenden nutzen Betrüger ausgeklügelte Tricks, um an das Geld ahnungsloser Urlauber zu gelangen. Beim Tempel-Trick locken falsche Reiseführer mit günstigen Ausflügen oder Alternativtouren, nur um dann Touristen in überteuerte Geschäfte zu schleusen, wo sie massiv unter Druck gesetzt werden, etwas zu kaufen. Ähnlich funktioniert der Blumen- oder Nelken-Trick: Betrüger überreichen scheinbar harmlose Blumen oder bitten um Spenden, um in einem Moment der Unachtsamkeit – beim Öffnen des Geldbeutels – von Komplizen Geld stehlen zu lassen. Besonders perfide ist es, wenn die „Helfer“ auch gleich beim Geldzählen assistieren und dabei unbemerkt zugreifen. Hinzu kommt der klassische Taschendiebstahl, bei dem eine Person ablenkt, während eine zweite zugreift. In allen Fällen gilt: wachsam bleiben, sich nichts auf der Straße aufschwatzen lassen, Wertsachen sicher verwahren und auf Abstand zu Unbekannten achten.

Vorsicht mit Bargeld

Beim Bezahlen und Geldwechseln im Ausland lauern gleich mehrere Betrugsfallen, die Urlauber teuer zu stehen kommen können. Beim Hinterzimmer-Trick nehmen Verkäufer die Kreditkarte scheinbar routiniert mit in einen Nebenraum – dort wird sie jedoch oft heimlich kopiert, was später zu unerklärlichen Abbuchungen führt. Auch die versteckte Kreditkartengebühr ist tückisch: Manche Händler schlagen beim Bezahlen einfach zusätzliche Gebühren auf den Preis – deshalb immer Rechnung prüfen. Vorsicht ist auch beim Geldwechseln geboten: Auf der Straße locken Betrüger mit vermeintlich günstigen Kursen, mischen aber oft Falschgeld unter oder rechnen bewusst falsch. Besser ist es, nur bei offiziellen Wechselstuben oder Banken zu tauschen und sich immer eine Quittung geben zu lassen.

Skepsis bei harmlosen Angeboten

Hinter vielen scheinbar harmlosen Angeboten steckt Betrug: Beim Party-Trick locken Unbekannte mit Umfragen oder Gewinnspielen, die in Einladungen zu vermeintlichen Partys oder Ausflügen münden – tatsächlich handelt es sich um Verkaufsveranstaltungen mit massivem Kaufdruck. Hütchenspiele sind manipuliert und ein garantiertes Verlustgeschäft. Auch Bankomaten können durch Fake-Tastaturen oder Kameras manipuliert sein – achten Sie auf Auffälligkeiten und schützen Sie Ihre PIN. Bei besonders günstigen Ticketschnäppchen auf der Straße ist Skepsis geboten, denn oft sind sie gefälscht oder abgelaufen. Und bei der Finderlohn-Masche wird Ihnen ein zuvor gestohlenes Objekt „zurückgegeben“ – gegen Bezahlung. Lassen Sie sich nicht täuschen und bleiben Sie wachsam.