100 Jahre St. Corona – eine Geschichte mit Veränderung

22. August 2025 | WLZ 127 | Autorin: Stefanie Schadler

Die Gemeinde St. Corona am Wechsel zeigte im Verlauf ihrer über 100-jährigen Geschichte Mut zu Veränderung und einen starken Zusammenhalt. Die Jubiläumsfeier lieferte abwechslungsreiche Einblicke.

Bürgermeister Michael Gruber und sein Vize Gerald Bachler mit einigen Ehrengästen, darunter LAbg. Hermann Hauer und Bezirkshauptfrau Alexandra Grabner-Fritz.

Foto © Stefanie Schadler

Weg in die Selbstständigkeit

2025 ist das Jubiläumsjahr der Gemeinde St. Corona am Wechsel. Damals noch unter dem Namen Heiligenstatt bekannt, führten das Bestreben nach Eigenständigkeit und die langen Fußmärsche zum Gemeindeamt Feistritz dazu, dass engagierte Bürger in einer finalen Gemeinderatssitzung eine Abspaltung erreichten. Namensgeberin der seither eigenständigen Gemeinde ist die Heilige Corona, der auch die Wallfahrtskirche geweiht ist und die sich im Gemeindewappen wiederfindet, das der Gemeinde vor 50 Jahren durch die niederösterreichische Landesregierung verliehen wurde. Bei der Jubiläumsfeier am 19. Juli wurden von Vizebürgermeister Gerald Bachler, der durch die Feier führte, zahlreiche Ehrengäste begrüßt – darunter Pfarrer Mag. Herbert Morgenbesser, LAbg. Hermann Hauer in Vertretung der Landeshauptfrau, Bezirkshauptfrau Alexandra Grabner-Fritz, Bürgermeister Michael Gruber mit dem Gemeinderat sowie die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden als starkes Zeichen des Zusammenhalts.

Gemeinschaftsleben

Mit rund 400 Einwohnern hat sich hier, wenn es nach den Rednern zur 100-Jahrfeier geht, mittlerweile ein eigener Menschenschlag entwickelt. Immer wieder fielen die Schlagwörter Humor, Durchhaltevermögen und Zusammenhalt. Interviews mit diversen Vereinsvertretern gaben Einblicke in das Gemeindeleben, darunter der Schiclub St. Corona als größter Verein nicht nur in St. Corona, sondern im gesamten Niederösterreich mit rund 400 Mitgliedern sowie die Jagdgenossenschaft, Landjugend, Bergrettung und Feuerwehr. Die Schuhplattlergruppe „Wechselplattler“ sorgte für eine schwungvolle Vorführung dieses traditionellen Tanzes. 

Die gute Mischung aus interessanten Fakten und humorvollen Anekdoten aus der Gemeindegeschichte sorgte für viele Lacher. Zugleich wurde ersichtlich, wie die Entwicklung im Tourismus das Gemeinde- und Wirtschaftsleben beeinflusst hat und wie wichtig es dabei ist, Veränderungen als Chance zu sehen. Michael Gruber erinnert sich an seine Anfänge als Bürgermeister, als die schneeärmeren Winter und zurückgehende „Sommerfrische“ dazu führten, den Liftbetrieb nach der Wintersaison 2013/2014 aus Kostengründen einzustellen.

Mut zu Veränderung

Es herrschte eine Zeit der Unsicherheit, in der dennoch die Motivation groß war, Ideen einzubringen und dem Ort eine neue Perspektive zu geben. Heute ist St. Corona wieder eine Ganzjahresdestination mit Sommerrodelbahn, Wanderwegen, Themenspielplätzen, Motorikpark und den Wexl Trails, die jährlich Besucher von nah und fern anlocken. Geschäftsführer Karl Morgenbesser gab zudem Einblicke in die Zukunft: Ein neuer Bikelift soll ab Herbst den ganzjährigen Bike-Betrieb ermöglichen. Weitere große Projekte sind ein Campingplatz sowie ein Hotel.

Besonders herzlich wurden die beiden jüngsten Gemeindebürger, die bisher in diesem Jubiläumsjahr geboren wurden, namentlich erwähnt. Anschließend richtete sich der Blick auf eines der ältesten Gemeindemitglieder: Mit großem Applaus wurde der 95‑jährige Hans Hantich auf die Bühne gebeten, der viele Jahre das Hotel Waldhof in St. Corona geleitet und die Entwicklung der Gemeinde über Jahrzehnte hinweg mitgestaltet hat.

Bürgermeister Michael Gruber wünscht sich für die Zukunft, dass der Zusammenhalt, der St. Corona und die Region prägt, in die nächsten Generationen weitergetragen wird.