Ballett: Individuelles Training für jede Altersstufe

10. Februar 2025 | WLZ 122 | Autorin: Stefanie Schadler

Ballett ist ein eleganter Tanz und seine Perfektion erfordert beim Erlernen viel Übung und Ausdauer. Umso wichtiger ist es, das Training altersgerecht und den körperlichen Voraussetzungen gemäß aufzubauen.

Altersgerechter Ballettunterricht ist wichtig, um Verletzungen vorzubeugen. Bei den Jüngsten wird mit einem kreativen Ansatz gestartet.

Ballett am Wohnort

Ballett vereint technische Perfektion mit Ausdruckskraft und Eleganz. Die aufrechte Haltung, Körperspannung und fließenden Bewegungen machen diesen Tanzstil einzigartig. Doch damit Ballett sowohl Freude bereitet als auch gesund bleibt, ist ein altersgerechtes Training entscheidend.

Erlernen kann man Ballett unter anderem bei Irina Gremmel. Sie ist staatlich geprüfte Balletttänzerin und unterrichtet Tanz an den Musikschulen Aspang und Edlitz. Besonders wichtig ist ihr, dass Kinder aus der Region wohnortnah Ballett lernen können, da sie selbst damals mangels weiterführender Ausbildungsmöglichkeiten nach Wien gehen musste.

Altersgerechtes Training

Ballett wird ab drei Jahren bis ins Erwachsenenalter angeboten, wobei das Training altersgerecht angepasst wird, um Verletzungen zu vermeiden. Bei den Jüngsten steht ein kreativer Zugang im Mittelpunkt. Sie erlernen Rhythmusgefühl, unterscheiden zwischen schneller und langsamer Musik und probieren erste Schrittkombinationen. Spielerisch erfahren sie, wie es sich anfühlt, auf einem Bein zu stehen oder zu springen.

Erste technische Elemente kommen im Vorschul- und Volksschulalter dazu. Dazu gehören das Strecken und Anziehen der Füße sowie das sanfte Hinausdrehen der Beine. Später wird auch der Spitzentanz unterrichtet, der allerdings nicht für alle Kinder geeignet ist. Die notwendige Muskulatur und Rumpfstabilität sind Grundvoraussetzungen, um Verletzungen vorzubeugen.

Gesundheit im Vordergrund

Gremmel hat sich in tanzpädagogischer Ausbildung weitergebildet und legt großen Wert auf gesundes Training. Sie berücksichtigt individuelle körperliche Voraussetzungen wie Skoliose und nutzt gezielt Übungen, um Fehlhaltungen auszugleichen. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Ernährung: Da Kinder im Wachstum sind, empfiehlt sie, bei längeren Einheiten eine kleine Stärkung mitzunehmen, womit sie ein gesundes Körpergefühl unterstützt.

Obwohl Ballett eine individuelle Kunstform ist, wird der Teamgeist gefördert: Wer eine Übung schneller beherrscht, hilft anderen und achtet stets auf seine Tanzpartner. Außerdem muss man ständig den Überblick darüber haben, wo sich die anderen im Raum befinden und wo man selbst tanzen kann.

Gremmel betont auch die Möglichkeit durch den Tanz verschiedene Emotionen zu “vertanzen”, wodurch eigene Gefühle besser verarbeitet werden, die ansonsten nicht immer ausgesprochen werden können. Wer Ballett lernt, erlernt auch ein stärkeres Körperbewusstsein und erkennt unter anderem, ob er schlampig steht. Gremmel sei selbst oft überrascht, welchen enormen optischen Unterschied es macht, sobald sie mit den Kindern das Training beginnt: Plötzlich straffen sich die Körper und die Kindern wirken selbstbewusster und präsenter. Die Haltung beim Ballett sei zudem ein idealer Ausgleich zu jener Haltung, die man beim Nutzen des Handys einnimmt.

Prüfungen und Auftritte

Neben dem regulären Unterricht haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ein Musikschulabzeichen zu ertanzen oder an internationalen Prüfungen wie denen des American Ballet Theatre teilzunehmen. Die Prüfungen erfolgen online per Zoom mit amerikanischen Prüfern.

Das Musikschuljahr endet traditionell mit einer Aufführung. In diesem Jahr steht das Märchen „Alice im Wunderland“ auf dem Programm – ein Highlight, sowohl für die Mitwirkenden als auch für alle Tanzbegeisterten.