Baumprojekt für Insekten
14. Jänner 2025 | WLZ 121 | Autorin: Stefanie Schadler
Mit einem Trompetenbaum wird ein kleiner Lebensraum für Insekten im eigenen Garten geschaffen – Über ein Projekt in Friedberg, das großen Zuspruch findet.
Foto ©Guide22, Le.Loup.Gris
Jungbäume verschenkt
Durch den Klimawandel und die Zerstörung von Lebensräumen – um nur einige Faktoren zu nennen – wird die Bienengesundheit zunehmend gefährdet. Dabei können sowohl Imker als auch Landwirte und Privatpersonen etwas dazu beitragen, die Bedingungen für Bienen zu verbessern.
Um den Anteil blühender Bäume in der Region zu erhöhen, wurde im vergangenen Jahr vom Bienenzuchtverein Friedberg und Umgebung eine Aktion gestartet, um mit geringen Mitteln und Aufwand Positives für die Umwelt zu bewirken und kleine Lebensräume im Garten zu schaffen. Dazu organisierte Obmann Robert Prenner eine kleine Veranstaltung, zu der er seine Nachbarn der Bahnhofstraße und Bahnhofsiedlung in Friedberg einlud. Dort präsentierte er den zahlreichen Jungfamilien die Idee des Vereins, in jedem Garten kleine Bäumchen eines Trompetenbaums, die er kostenlos verteilte, zu setzen. Der Vorteil des Trompetenbaums, der landläufig auch als Parkbaum sehr beliebt ist, ist seine Robustheit. Er benötigt wenig Wasser und kommt daher mit Trockenheit sehr gut zurecht. Er benötigt kaum Pflege und wächst zudem in den ersten Jahren sehr schnell – je nach Beschaffenheit des Bodens bis zu einem halben Meter. Vor allem Kinder haben daran große Freude, da sie die Entwicklung des Baumes beobachten können. Mit seinen zahlreichen Blüten ist er zudem auch eine Augenweide.
Durch den Baum profitieren neben den Bienen auch alle anderen Insekten. Prenner freut sich, dass alle so spontan bei der Aktion mitgemacht haben und er 27 Trompetenbäume an seine Nachbarn übergeben durfte.
Junge Leute begeistern
Um das Leben und Arbeiten der Biene auch den Kleinsten der Gemeinde näherzubringen, betreibt der Verein auch einen Schaustock, der im Sommer von den Volksschulkindern und den Kindern der Mittelschule besucht wird. Durch diese Aktion darf Prenner seit heuer zwei neue Jungimker im Verein willkommen heißen: Mika Mayrhofer und Jakob Flacak. Durch ihr großes Interesse an der Arbeit eines Imkers hat Prenner begonnen, sie langsam und von Grund auf mit der Arbeit vertraut zu machen. Dazu treffen sie sich jeweils mittwochs und begleiten Prenner über das Jahr hinweg bei seiner Arbeit mit den Bienen, wobei auch die Theorie nicht zu kurz kommt. Aktuell werden im Winter zum Beispiel Rahmen für die Bienenstöcke angefertigt.
Prenner ist sehr froh über das Interesse der beiden Buben. Da ansonsten die Mitglieder des Vereins eher älter sind, ist es ihm wichtig, auch junge Leute für das Thema zu begeistern.
„Natürlich war eine Bedingung für die Aufnahme in den Verein, dass auch die beiden einen Trompetenbaum zu Hause in ihrem Garten pflanzen, ihn beobachten und mich über seine Entwicklung auf dem Laufenden halten“, so Prenner mit einem Augenzwinkern. Prenner ist motiviert, das Baumprojekt weiter voranzutreiben und möchte im Frühjahr 2025 erneut im Zuge einer kleinen Veranstaltung kostenlos Samen an Interessierte verteilen.
Interessierte am Baumprojekt – es gibt aktuell noch Samen, solange der Vorrat reicht – oder an der Imkerei können sich bei Robert Prenner unter 0676/9781794 oder seinem Stellvertreter Ewald Dinbauer unter 0664/5088373 melden.
Eigenschaften des Trompetenbaums
Der Trompetenbaum ist ein hellgrüner Laubbaum und fällt durch seine großen herzförmigen Blätter auf, die oft bis zu 20 Zentimeter lang und fast genau so breit werden. Zwischen Ende Mai und Juli öffnet der Trompetenbaum seine weißen glockenförmigen Blüten. Aus den befruchteten Blüten des Trompetenbaums bilden sich bis zu 40 Zentimeter lange und acht Millimeter dicke bohnenförmige Fruchtkapseln. Im Alter erreicht er eine Wuchshöhe von zehn bis 15 Metern und eine Kronenbreite von acht bis zwölf Metern. Die Bäume sind vergleichsweise kurzlebig und werden rund 100 Jahre alt.
Der Trompetenbaum ist ein hervorragender Hausbaum und sollte wegen seiner monumentalen Wirkung unbedingt einen Einzelplatz erhalten. Die ausladende Krone spendet viel Schatten, weshalb sich darunter eine Sitzgelegenheit im Sommer anbietet.