Leidenschaft im Sattel: ein junges Mounted-Games-Talent
18. März | WLZ 123 | Autorin: Stefanie Schadler
Geschwindigkeit und Geschicklichkeit machen die Mounted Games zu einem spannenden Reitsport. Magdalena Uhl aus Rohrbach hat sich in dieser Disziplin bereits zahlreiche Titel gesichert.
Foto © Sammie Palmen Photography
Energiegeladener Reitsport
Schon fast ihr ganzes Leben lang beschäftigt sich die 16-jährige Magdalena Uhl aus Rohrbach an der Lafnitz mit Pferden. Nachdem sie mit vier Jahren zu reiten begonnen hatte, startete sie zwei Jahre später mit der Sportart Mounted Games auf ihrem Pony „Perle“, mit dem sie 2019 steirische Landesmeisterin U14 wurde.
Bei den Mounted Games geht es um Geschicklichkeit, Geschwindigkeit und ein perfektes Zusammenspiel zwischen Reiter und Pferd. Dabei gibt es zahlreiche Spiele – unter anderem soll ein Wurfstab in eine Tonne hineingeworfen oder ein Becher über eine Stange gestülpt werden. Man muss immer wieder in rasantem Tempo vom Pferd ab- und wieder aufspringen, etwa um gemachte Fehler zu korrigieren.
Magdalenas Ehrgeiz und ihre Leidenschaft für den Sport haben ihr zahlreiche Erfolge eingebracht. Seit 2022 ist sie im Kader und hat im selben Jahr in Frankreich an ihrer ersten Weltmeisterschaft teilgenommen. Gemeinsam mit ihrem Team erreichte sie den zehnten Platz in der Klasse U18. Im gleichen Jahr wurde sie zudem steirische und österreichische Landesmeisterin im Einzel U18.
2024 erreichte sie unter anderem den steirischen Landesmeistertitel U18 sowie Bronze bei der österreichischen Meisterschaft im Einzel und nahm auch an der Weltmeisterschaft in Italien im Einzel in der Klasse U15 teil. Herausfordernd hierbei war vor allem das Wetter, da Magdalena mit ihrem Pferd Goldi bei 40 Grad reiten musste, „was uns an unsere Grenzen gebracht hat“, so Magdalena. Der größte Aufwand hingegen war die Teilnahme als Team an der WM in England 2023. Dazu wurden die Pferde mit der Fähre transportiert, während Magdalena und ihre Teamkollegen per Flugzeug anreisten. Sie erreichten den sechsten Platz in der Klasse U15.
Leichtigkeit und Vertrauen
An diesem Reitsport gefällt Magdalena vor allem die Leichtigkeit, der Spaß und das Adrenalin. Mittlerweile geht sie in die Landwirtschaftliche Fachschule Kirchberg am Walde und hat nur noch am Wochenende Zeit zum Trainieren. Beim Training gehe es vor allem darum, nicht zu viel Druck auf das Pferd auszuüben. Sie trainiert auch nicht alle Spiele, sondern nur jene, die aktuell nicht so gut funktionieren. „Ich konzentriere mich eher auf die Kleinigkeiten für den Feinschliff“, so Magdalena.
Die Arbeit mit ihrem aktuellen Pferd Goldi war anfangs nicht einfach. Sie hat ihn als sechsjähriges, frisch zugerittenes Pferd erhalten, das jung und unerfahren war. Das erste Jahr hat daher bei den Mounted Games noch nicht so gut funktioniert. Gutgetan hat ihrer Beziehung dagegen die Corona-Zeit, in der Magdalena und Goldi viel Zeit miteinander verbracht, sich ausgiebig kennengelernt und Vertrauen zueinander aufgebaut haben. 2020 nahmen sie wieder an Mounted-Games-Turnieren teil und seit 2022 sei Goldi einfach top. „An einem Turniertag weiß er genau, was er machen muss und was seine Aufgabe ist“, schwärmt Magdalena.
Da sie heuer vier Monate lang im Sommer von der Schule aus Pflichtpraktika absolvieren wird, wird sie erst 2026 erneut an Turnieren teilnehmen und in der Klasse U18 durchstarten.