Mit Pflanzenkraft durch die Erkältungszeit
13. Mai 2025 | WLZ 125
Expertentipp von: Mag. pharm. Silvia Fellinger, Apothekerin
Das menschliche Darmmikrobiom, spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit. Es besteht aus Milliarden von Mikroorganismen, die im Gleichgewicht vielfältige Aufgaben übernehmen: Sie unterstützen die Verdauung, stärken das Immunsystem und beeinflussen sogar unsere Psyche. Eine gestörte Balance, die sogenannte Dysbiose, wird mit zahlreichen Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, Allergien oder Depressionen in Verbindung gebracht.
Durch die Ernährung, aber auch den gezielten Einsatz von Prä- und Probiotika kann das Mikrobiom positiv beeinflusst werden. Präbiotika sind unverdauliche Kohlenhydrate wie Stärke oder Inulin, die als Futter für die Darmbakterien dienen. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die in Form von Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln oder mit fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Buttermilch oder Sauerkraut zugeführt werden. Eine spannende Weiterentwicklung, die immer mehr in den Fokus der Wissenschaft rückt, sind sogenannte Postbiotika. Das sind inaktivierte Mikroorganismen oder deren Stoffwechselprodukte. Sie unterstützen die Barrierefunktion der Darmschleimhaut und unser Immunsystem, können entzündungshemmend und antiallergisch wirken. Eine gestörte Darmbarriere mit durchlässiger Schleimhaut begünstigt das Entstehen von chronisch-entzündlichen Darm-erkrankungen. In den letzten Jahren gab es auch vermehrt Forschungen zum Einfluss von pflanzlichen Arzneimitteln auf das Mikrobiom. Bestimmte Pflanzenextrakte wie Kurkuma, Weihrauch oder Ingwer zeigen antientzündliche und antimikrobielle Effekte. Bei vielen Reizdarmpatienten bringt die Kombination aus Bakterienpräparaten und pflanzlichen Arzneimitteln eine deutliche Linderung ihrer Symptome.
Auch der Einfluss von psychischen Belastungen und Stress auf die Darmgesundheit sollte nicht unterschätzt werden. Unter der Darm-Hirn Achse versteht man die enge Verbindung und den intensiven Informationsaustausch zwischen Darm und Gehirn, und zwar in beiden Richtungen. Im Verdauungstrakt befinden sich ca. 100 Millionen Nervenzellen, die unter anderem die Bewegung der Darmmuskulatur, den Blutfluss im Verdauungstrakt und auch die immunologische Funktion des Darms steuern.
Die Anwendungsgebiete für Bakterienpräparate und pflanzliche Arzneimittel bei Verdauungsproblemen aller Art sind also vielfältig.
Bei weiteren Fragen zum Thema kommen Sie zu uns in die Apotheke – wir helfen gerne.
Kontakt:
Naturhaus Wechselland GmbH
8243 Pinggau
T: 03339 22050
office@naturhaus-wechselland.at
www.naturhaus-wechselland.at