Musikalisches Kabarett vom Feinsten
13. Mai 2025 | WLZ 125 | Autorin: Stefanie Schadler
Ein Kabarett, getragen von Musik vergangener Jahrzehnte, ist wie ein Nachspeisenbuffet: Für jeden ist etwas dabei. Mit der Erfahrung von Herbert Steinböck entstand mit den „3 Baritönen“ ein neuartiges und abwechslungsreiches Programm.
Ein Bühnenselfie musste sein: Die Besucher des Abends waren begeistert vom Programm und dankten den vier Künstlern mit Standing Ovations.
Foto © Roman Josef Schwendt
Geheimtipp aus dem Wechselland
Musik und humorvolle Einlagen gab es kürzlich im Veranstaltungszentrum Pinggau zu hören. Der Kabarettist Herbert Steinböck trat mit seinem neuen Programm „Die 3 Baritöne“ auf, veranstaltet wurde der Abend vom Verein „WiederWertVoll“.
Das Besondere an diesem Programm ist neben dem Format vor allem seine Entstehungsgeschichte, die ihren Ausgangspunkt im Wechselland nimmt: Neben Herbert Steinböck, der seine Wahlheimat in Kirchberg am Wechsel gefunden hat, ist auch der gebürtige Kirchberger Musiker Roman Josef Schwendt mit von der Partie. Den steirischen Touch liefert Philipp Schausberger aus Friedberg als ausgebildeter Opernsänger, der den beiden Gesangsunterricht gegeben hat. In dieser Konstellation wurde schließlich die Idee zu dieser kabarettistischen Revue geboren.
Ein Kabarettprogramm, das vom Wechselland aus seine Kreise zieht: Das ist schon etwas Besonderes. Und vor allem noch ein Geheimtipp, denn selbst Gerold Rudle, langjähriger Bühnenpartner und Freund von Herbert Steinböck, reiste eineinhalb Stunden aus Neu-Purkersdorf an, um sich das Programm in Pinggau anzusehen.
Schmäh am Notenblatt
Jeder der drei Künstler bringt unterschiedliche Erfahrungen mit ein: Kabarettist und Schauspieler Herbert Steinböck hat unter anderem elf Jahre lang an der Volksoper gesungen. Philipp Schausberger ist Versicherungsmakler und ehemaliger Opernsänger. Roman Josef Schwendt hat ein Tonstudio und ist Austropopmusiker. Begleitet werden die drei von Christina Zauner am Klavier. Dass dadurch unterschiedliche Musikgeschmäcker zusammentreffen, tut der Heiterkeit keinen Abbruch. Vielmehr hinterlassen die ausdrucksstarken Stimmen Eindruck und der ein oder andere mag sich fragen, ob hier nicht etwa die Originalmusik als Playback vorgetragen wird. Dem ist natürlich nicht so.
Das Programm führt durch die Epochen der Musikgeschichte und gibt Einblicke in Film und Musical, Oper und Operette und präsentiert Musik aus unterschiedlichen Teilen Österreichs. Das Trio zeigt sich zudem sicher im humoristischen Umtexten: So wurde die Brennnessel mit ihren teils wahren, teils übertrieben dargestellten heilenden Wirkungen derart zur botanischen Heldin hochgejubelt, dass sie dem braven Edelweiß aus „The Sound of Music“ glatt die Show stahl. Das Publikum antwortete mit tränenreichen Lachern.