Reaktion auf Leserbrief
17. September 2025 | WLZ 128 | Autorin: Stefanie Schadler
Ein aktueller Leserbrief bemängelt die korrekte Bezeichnung von „Batteriespeichern“ bei Photovoltaikanlagen, da es sich korrekterweise um Akkumulatoren handelt. Wir haben PV Austria um eine Stellungnahme gebeten.
Verkürzte Ansicht des Artikels aus der letzen Ausgabe.
Begriff „Batteriespeicher“
Immer wieder erhält die Redaktion der Wechsellandzeitung Leserbriefe, in denen auf den ein oder anderen Artikel oder den Aufbau der gesamten Zeitung eingegangen wird. Meist ist es positives Feedback, was uns sehr freut und in unserer Arbeit bestärkt. Genauso freuen wir uns auch über kritische Stimmen, die sich zu Wort melden. Es zeigt, dass manche Themen in der Bevölkerung kontrovers gesehen werden und sich die Menschen Gedanken machen. Wir nehmen die Meinungen unserer Leser ernst und reagieren darauf.
Aktuell hat sich ein Leser zum Artikel „Batteriespeicher als Schlüssel zur Energiewende“ aus der August-Ausgabe geäußert. Herr Aaron Zweig schrieb dazu:
„Ich als Elektroniker nehme Bezug auf Ihren Artikel: „BATTERIE“-Speicher als Schlüssel zur Energiewende.
In Batterien kann man überhaupt keinen Strom oder elektrische Energie speichern. Mit Batterien kann man Strom fließen lassen, welcher eine Taschenlampe oder auch ein Transistorradio betreibt.
Batterien bekommt Man(n)/Frau z. B. bei der Hofer KG im Kassenbereich. Eine Batterie ist ein Einmal- oder auch Primärelement und ist NICHT wiederaufladbar! Eine Batterie hat ihren physikalischen Ursprung in der sogenannten Spannungsreihe der chemischen Elemente, wie wir bereits in der Unterstufe in Chemie oder Physik gelernt hatten. Eine Zink-Kohlebatterie hat z. B. eine Spannung von 1,5 Volt. Da sich diese Elemente sehr nachteilig für die Praxis erwiesen hatten, hat man auf andere Elemente der Spannungsreihe gewechselt. Was Sie sicherlich in und mit Ihrem Artikel meinten oder zum Besten geben wollten, sind Akkumulatoren – gerne auch kurz als Akku bezeichnet. Diese gibt es fürs KFZ zum Starten des Motors und zur Versorgung der gesamten Elektrik bzw. Elektronik …“
Reaktion PV Austria
Wir haben uns daraufhin bei der Firma PV Austria erkundigt, die die Studie präsentiert hat, und sie um eine Stellungnahme gebeten. Vor allem ging es uns dabei um die Begriffsverwendung von „Batteriespeicher“, die sich in Politik, Medien und Forschung durchgesetzt hat, obwohl – wie Herr Zweig schreibt – Akkumulatoren bzw. Akkus die korrekte Bezeichnung wäre:
„Abgekürzt bezeichnet das Wort ‚Batterie‘ in der Elektrotechnik einen Speicher für elektrische Energie auf elektrochemischer Basis. Im heutigen Sprachgebrauch verwendet man Batterie sowohl als Oberbegriff für Energiespeicher als auch im engeren Wortsinn sowohl für nicht aufladbare Batterien (Primärbatterien) als auch wiederaufladbare Batterien (Sekundärbatterien), besser bekannt als Akkumulatoren bzw. Akkus.
Selbst der Duden enthält bereits seit Längerem das Wort ‚Batteriespeicher‘, die dort korrekterweise ‚als Stromspeicher dienende stationäre Batterie (z. B. für ein Haus mit PV)‘ benannt wird. Im Englischen verwendet man für diese Speichersysteme das Wort ‚Battery Energy Storage Systems (BESS)‘, wodurch sich vielleicht auch eine zusätzliche Wortableitung ins Deutsche über die Jahre erklären ließe.
Wenn wir über stationäre beziehungsweise Haushaltsspeicher sprechen, ist die Präzisierung durch das Wort Batterie durchaus entscheidend, um eine klare Abgrenzung zu den in Österreich stark ausgebauten Pumpspeichern sicherzustellen.“