So macht man’s an der Vogelfutterstelle richtig

14. Jänner 2025 | WLZ 121 | Autorin: Stefanie Schadler

BirdLife Österreich informiert über richtiges Vogelfüttern am winterlichen Futterhaus.

Immer wieder kommt es zu Streit am Futterhaus; hier zu sehen: ein Feldsperling und ein Erlenzeisig.

© Christian Klimacek

An einer gut sortierten Futterstelle kann man im besten Fall etwa 30 verschiedene Vogelarten beobachten. Voraussetzungen dafür sind ein vielfältiges Futterangebot und unterschiedliche Silofutterhäuschen und -säulen nebeneinander sowie eine vogelfreundliche Gartengestaltung. So sorgt man zusätzlich dafür, dass auch konkurrenzschwächere Vögel zum Zug kommen. BirdLife Österreich gibt folgende Tipps für ein harmonisches Treiben an der Futterstelle:

Kleine Öffnungen verhindern Krankheiten.

Vielerorts sind die Vogelfutterstellen bereits mit Meisen, Finken, Sperlingen und Co bevölkert. Am liebsten nehmen diese Futterstellen an, wenn sich in der Nähe Büsche befinden, die den Vögeln Deckung und Fluchtmöglichkeiten bieten. „Verwenden Sie bitte nur Silofutterhäuser oder Futtersäulen, die das Futter durch einen Spalt oder eine kleine Öffnung abgeben“, weiß Eva Karner-Ranner von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich: „So wird verhindert, dass die Vögel direkt im Futter sitzen und durch den Kot Krankheiten übertragen.“

Auf die kleinen Vögel achtgeben.

Wo viele Vögel zusammentreffen, kommt es unweigerlich zu Konkurrenz: Einzelne konkurrenzstärkere Arten wie etwa die Grünlinge vertreiben kleinere Vögel vom begehrten Platz am Futterhaus. Auch innerhalb einer Art setzen sich vielfach immer dieselben stärkeren Individuen durch.

„Damit auch kleinere Vögel zum Zug kommen, empfiehlt es sich, mehrere unterschiedliche Futterhäuser oder Futtersäulen mit verschiedenen Futtersorten anzubieten, eventuell auch etwas weiter voneinander entfernt“, rät Karner-Ranner: „Dazu gehören auch ein Meisenknödelhalter oder Fettblockhalter und eine Nussgittersäule sowie ein Bodenfuttersilo, der etwa Amseln oder Rotkehlchen anlockt, die lieber am Boden fressen.“ Um größere Vögel von einer Futtersäule oder einem Futterspender fernzuhalten, kann ein Schutzgitter angebracht werden, das nur kleine Arten durchlässt, empfiehlt die Expertin.

Naturnah gestalteter Garten hilft auch im Winter.

Eva Karner-Ranner betont: „Unsere Gartenvögel sind auch im Winterhalbjahr auf natürliche Nahrungsquellen wie Insekten, Wildkräuter- und Baumsamen sowie Früchte angewiesen!“ Dafür sorgt ein naturnaher, vielfältig gestalteter Garten, in dem etwas „Wildwuchs“ toleriert wird. Dieser bietet darüber hinaus wertvolle Nist- und Versteckmöglichkeiten.

Vogelfutter selbst herstellen:

300 Gramm Kokosfett in einem Topf erhitzen, aber nicht kochen lassen. Ins weiche Fett zwei Esslöffel Speiseöl und etwa 300 Gramm gemischte Körner wie Sonnenblumenkerne, Hanfsaat oder gehackte Nüsse unterrühren. Für Weichfutterfresser wie Amsel, Drossel und Rotkehlchen eignen sich statt Sonnenblumenkernen Haferflocken, Weizenkleie und Rosinen.

Einen Draht oder eine Schnur durch die Öffnung am Boden von kleinen Blumentöpfen ziehen und eine Schlaufe binden. Dann das Vogelfutter in noch flüssigem Zustand in die Blumentöpfe gießen, erkalten lassen und aufhängen.