Warum sich Sanieren lohnt

14. Jänner 2025 | WLZ 121 | Autorin: Stefanie Schadler

Zahlreiche Förderungen machen eine Sanierung aktuell interessant. Indem dabei ökologische Materialien verwendet werden, profitieren auch die nachfolgenden Generationen dieses Hauses.

Die Schandlbauer Mühle aus dem Jahr 1906 in der Gemeinde Schäffern.

Fotos © Naturhaus Wechselland

Ökologische Gesichtspunkte

Um allgemeine Sanierungsthemen – und im Speziellen die Nutzung ökologischer Materialien beim Sanieren – an einem aktuellen Projekt zu besprechen, lud die Energieregion Wechselland gemeinsam mit dem Naturhaus Wechselland und der Gemeinde Schäffern zur Besichtigung der Schandlbauer-Mühle in Schäffern ein.

Diese 1906 erbaute Mühle befindet sich im Familienbesitz von Josef Prenner und wird derzeit von ihm saniert. Es entstehen Büroräume sowie voraussichtlich zwei Mietwohnungen. „Ich will hier aufzeigen, dass man aus alten Gebäuden etwas Modernes, Funktionierendes und Nachhaltiges mit ökologischen und gesunden Baustoffen schaffen kann“, so Prenner. Außerdem seien ökologische Baustoffe bei alten Häusern umso wichtiger, damit die Feuchtigkeit durch diffusionsoffene Fassaden hinaustransportiert werden könne.

Zum Einsatz kamen beispielsweise im Obergeschoss der Mühle Zellulose sowie eine Holzschalung als Dämmung. Bei der Außenhülle kommt eine Holzkonstruktion auf die Fassade, die mit einer Zellulosedämmung sowie mit Strohdämmplatten kombiniert wird. Bei den Fußbodenaufbauten gelangen Lehm- oder Hanflehmschüttungen zum Einsatz, denn Lehmputz an den Wänden ist nicht nur sehr gesund, sondern sorgt auch für ein Wohlfühlklima im Raum.

Neben Holz als regionalem Baustoff kommt als Heizsystem ein Stückholzkessel zum Einsatz und die Sonnenenergie wird mittels Photovoltaik und Solaranlage genutzt.

Vorteile einer Sanierung

Durch den Einsatz ökologischer Materialien werden regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt. Zudem hinterlassen ökologische Bauten keinen Sondermüll, was Kindern und Enkelkindern zugutekommt, die das Gebäude zu einem späteren Zeitpunkt eventuell adaptieren möchten.

Die Kosten einer Generalsanierung ähneln jenen eines Neubaus, wobei die zahlreichen Fördermöglichkeiten eine Generalsanierung interessant machen. „Ein weiterer Vorteil ist, dass man ein Gebäude wählen kann, das eher abgeschieden liegt“, so Prenner.

Wer sich dazu entschließt, ein altes Gebäude zu sanieren, sollte auf die Geschosshöhen achten und vor allem darauf, dass das Fundament in Ordnung ist. Auch die Entsorgungskosten sind zu bedenken, so Prenner: „Bei alten Gebäuden kommen diese nicht zum Tragen, da hier Baustoffe wie Holz, Stein und Lehm zum Einsatz kamen. Aufpassen muss man jedoch bei Gebäuden aus den 60er/70er-Jahren, da hier eventuell bereits Problemstoffe wie Dellwolle oder Styropor verwendet wurden.“

Das Ausmaß der Sanierung hänge auch immer davon ab, was erhalten bleiben und was adaptiert werden soll. Und nicht zuletzt bleibe es nicht aus, dass manche Dinge mehr Aufwand benötigten, als zu Beginn angenommen worden sei.