New Work in jungen Betrieben

29. März 2024 | WLZ 113 | Autorin: Stefanie Schadler

Niederösterreichs junge Wirtschaft lebt „New Work“, um Mitarbeiter zu binden und die Effizienz zu steigern. Großer Handlungsbedarf wird bei der Senkung der Lohnnebenkosten geortet.

Leichte Entspannung

Das aktuelle Konjunkturbarometer der Jungen Wirtschaft NÖ (JW NÖ) lässt eine leichte Entspannung erkennen. Zwar erwarten die jungen Unternehmen fordernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen, allerdings wollen sie auch weiterhin anpacken. 21 % der Befragten gehen von einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus, etwa ein Drittel rechnet allerdings mit einem Rückgang der Konjunktur.

Bereits 29 % (Sommer 2023: 25 %) können keinen Rückgang der Kundenausgaben feststellen. Die Kostensorgen werden weniger, während die eigenen Verkaufspreise steigen. Ein Fünftel der Befragten (19 %) berichtet von steigenden Investitionsaktivitäten und 28 % der Betriebe wollen in den kommenden Monaten neue Mitarbeiter einstellen. 

Lohnnebenkosten müssen sinken 

Einen klaren Auftrag gibt es von den Jungunternehmern für die Politik: Für mehr als zwei Drittel (68 %) besteht der größte Handlungsbedarf der Regierung in der weiteren Senkung der Steuern und Abgaben. Dabei gehe es vor allem auch um die Senkung der hohen Lohnnebenkosten. „Wir müssen den Wert der Arbeit wieder stärker in den Vordergrund rücken, unter anderem durch eine optimale Steuergestaltung für Menschen, die Vollzeit arbeiten“, betont auch Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ.

„New Work“ wird gelebt

Neu im Fragenkatalog des Konjunkturbarometers der Jungen Wirtschaft NÖ sind Einschätzungen zur neuen Arbeitswelt. Das Ergebnis: „New Work“ ist bereits gelebte Praxis. Dazu zählen vor allem flexible Arbeitszeiten (44 %), Homeoffice (34 %) und der Einsatz neuer Technologien (32 %). 51 % der Jungunternehmen haben bereits entsprechende Lösungen realisiert. „Die Effekte sprechen klar für sich: Die Unternehmen profitieren von einer stärkeren Mitarbeiterzufriedenheit (46 %), einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie (45 %) und Effizienzsteigerungen (41 %)“, so Lukas Kurz, Bezirksvorsitzender der Jungen Wirtschaft Neunkirchen.