Die Welt im künstlerischen Blick
24.08.2024 | WLZ 117 | Autorin: Stefanie Schadler
Ein außergewöhnliches Haus in Mönichkirchen bietet außergewöhnliche Kunst: Mit viel Liebe zum Detail und einer professionellen Umsetzung werden bekannte Themen neu interpretiert.
Christoph Seiser ist Künstler und führt zugleich ein Kunstmuseum in Mönichkirchen. Sein umfangreiches Wissen, seine Liebe zum Detail und die Einbindung von Musik und Sport in seine Kunst sorgen für spannende Einblicke.
Foto © Stefanie Schadler
Detailreiche Kunst
Das Museum „Schiff legt ab“ in Mönichkirchen ist ein Ort der Kunst, der Musik und auch des Sports. Christof Seiser präsentiert hier seine Werke sowie jene seines Großvaters und Urgroßvaters und erzählt mit seinen Bildern oder Kunstwerken aus Holz immer eine Geschichte. Zahlreiche Details unterstreichen dabei diese Geschichte, die es zu entdecken gilt.
Seit Mai hat das Museum geöffnet und bietet seinen Besuchern ein abwechslungsreiches Programm. Neben zwei Gastkünstlern, die ihre Werke ausstellen, veranstaltet Herr Seiser jeden Samstag um 17 Uhr ein Alphorn-Konzert und an jedem ersten Sonntag im Monat eine Erzählkunst-Matinee. Dabei stehen die Geschichte der Nibelungen und die Leitmotive aus der Oper „Ring der Nibelungen“ im Vordergrund, die Seiser mit seinem Alphorn interpretiert. Entgegen der Vorlage führt er die Erzählung zu einem positiven Ausgang.
Generell haben seine Werke eine positive Grundstimmung, doch Seiser setzt sich auch kritisch mit weltpolitischen Themen auseinander, so etwa mit der Verfolgung der Falun-Gong-Bewegung in China, die ihn bewegen und die er in künstlerischer Weise umsetzt. In seinen Holzrahmen werden die Geschichten der Bilder weitererzählt. Ein zentrales Werk im Museum ist die Weltesche, die seit vergangenem Jahr entsteht und deren Kammern mit unterschiedlichen Themen gefüllt werden – wie bisher mit Franz von Assisi, der der Esche seine Weisheit spendet, oder mit der Seherin Veleda. Das zweite große Werk im Museum ist „Das 1.000-Hügel-Schach“ über die Bucklige Welt und das Wechselland.
Kunst und Sport
Immer wieder wählt Seiser auch Sport als Thema für seine Kunst oder verbindet Sport und Kunst zum Aktionismus. So entstanden unter anderem ein Skikunstfilm, Projekte mit dem Einrad sowie die Serie „Athletik Pinsel“: Dabei hinterlassen prominente Athleten mit ihrem Sportgerät ihre Spuren auf Bildern. Bisherige Athleten waren unter anderem Thomas Morgenstern, Max Franz, Hermann Maier oder Jürgen Melzer. Die Bilder werden an Interessierte verschenkt, die sich zu einer Geldspende an Organisationen oder bedürftige Menschen in der Region verpflichten. Bisher sind auf diese Weise rund 150.000 Euro zusammengekommen. Das Projekt wird jedes Jahr im Rahmen der Leistungsschau in Krumbach um weitere Spuren ergänzt. Die Werke hängen ebenfalls im Museum.
Mit dem Museum, das Seiser 2023 eröffnet hat, hat er sich zugleich einen kreativen Raum geschaffen: „Jetzt habe ich den Platz, um einige meiner großen Ideen umzusetzen.“ Als neues Thema für seine Arbeiten begeistern ihn Heiligenfiguren, wobei er den Kern der Figuren herausarbeiten und diese wirklicher und umfangreicher darstellen möchte, als es heute üblich ist.
Das Museum kann auch für Seminare oder künstlerische Projekte für maximal 15 Personen gebucht werden. Am 5. Oktober beteiligt sich das Museum an der Langen Nacht der Museen.
Für seine Aktivitäten, Führungen und Vorstellungen bittet er um eine freie Spende als energetischen Wertausgleich.
Weitere Informationen unter www.pipof.org