Ein besseres Lebensgefühl erreichen

27. November 2023 | WLZ 110 | Autorin: Stefanie Schadler

Als Profi-Skifahrerin bekannt, hat sich die Feistritzerin Sarah List als Trainerin und Coach nun selbstständig gemacht. Ihre Wettkampferfahrung kann sie ideal in diese Tätigkeit einbringen.

Neue Orientierung

Nachdem sie im Alter von zwei Jahren in der Hauseinfahrt mit dem Skifahren begonnen hatte, war Sarah List aus Feistritz am Wechsel und ihren Eltern bald klar, welche wichtige Rolle dieser Sport in ihrem Leben einnehmen würde. Mit viel Ehrgeiz nahm sie an Bewerben teil und stand regelmäßig auf dem Stockerl. Doch durch den vierten Kreuzbandriss, den sie sich durch diesen Sport zuzog, musste sie ihre Karriere als Profi-Skifahrerin beenden und einen neuen Karriereweg einschlagen. Dass sich dieser nicht unweit des Skisports befinden würde, war naheliegend.

Auf einen Aufenthalt in Amerika folgte eine dreijährige Tätigkeit als Trainerin bei der Ski-Handelsakademie in Waidhofen an der Ybbs. Hier konnte sie ihre Erfahrungen als Profi-Skifahrerin einbringen, währenddessen sie ihr Wissen rund um den menschlichen Körper durch Ausbildungen im Bereich Bewusstseinsbildung, Energetik, Numerologie und Cranio-Sacral-Therapie vertiefte. Letzteres habe sie selbst zehn Jahre lang in Anspruch genommen und auch im Training mit den Athleten konnten damit sehr starke Saisonen als Team erzielt werden. 

In dieser Zeit als Trainerin kam es zu ihrem fünften Kreuzbandriss und sie musste sich schließlich die Frage nach einem neuen Standbein stellen: „Als Ski-Coach hat man auch ein Ablaufdatum, da es einerseits sehr intensiv ist und man zum anderen auch das ganze Jahr unterwegs ist“, meint List, deren Bedürfnis es war, „einmal wo zu landen“. Sie erkannte, dass nun der Zeitpunkt nicht günstiger sein könnte, und so machte sich List am ersten März 2022 selbstständig.

Auf den Körper hören und reagieren

Nun bietet sie als Trainerin zusätzlich Coachings und Cranio-Sacral-Therapie an und versucht, ihren Patienten das zu geben, was ihr damals als Profi-Skifahrerin gefehlt habe. Als Beispiel nennt sie eine Kundin mit Knochenmarksödem, die bereits seit zweieinhalb Jahren nicht mehr Ski fahren konnte. Nachdem sie von List betreut wurde, war sie nach fünf Monaten schmerzfrei und konnte wieder trainieren. 

Das Steckenpferd ihres Betreuungsangebotes ist die Cranio-Sacral-Therapie, die oft angewendet wird, wenn schulmedizinisch bereits alles versucht worden war. Dabei ist es List wichtig, mit der Schulmedizin zusammenzuarbeiten und den Menschen gemeinsam ein besseres Lebensgefühl zu geben und die Symptome zu lindern. Die Anwendungsmöglichkeiten können von Kindern bis hin zu Pensionisten in Anspruch genommen werden. Neben Sportlern sei es generell die leistungsorientierte Gesellschaft, die von einer solchen Betreuung profitiere. Durch den Profisport habe die 25-Jährige gelernt, auf ihren Körper zu hören und mit ihm zu arbeiten. Auch in der Gesellschaft sei es generell wichtig zu erkennen, was einem der Körper mit bestimmten Symptomen sagen will, und zu lernen, wie man darauf reagieren kann.

Ab Jänner 2024 wird List zusätzlich noch Yogastunden anbieten. Dieser Sport begleite sie seit vier Jahren im Alltag und auch mit Athleten habe sie damit bereits viele positive Erfahrungen gesammelt. Yoga kann dabei regenerativ und entspannend sein und helfen, Verletzungen vorzubeugen. Zugleich kann dieser Sport aber auch sehr anstrengend sein. „So wie beim Skifahren kein Schwung wie der andere ist, ist auch Yoga sehr herausfordernd.“ ❏