Faire Woche 2025
15. April 2025 | WLZ 124 | Autorin: Stefanie Schadler
In der Fairen Woche steht in den daran beteiligten Gemeinden und Schulen Niederösterreichs der Faire Handel mit zahlreichen Aktionen und Workshops im Vordergrund.
Ein Workshop rund um die Schokolade bringt den Kindern den Anbau der Kakaopflanze, deren Verarbeitung und Vermarktung näher.
Fotos © VS Otterthal
An die Zukunft denken
Während der Fairen Woche, die am 15. April startete und noch bis zum 30. Mai anhält, beschäftigen sich die teilnehmenden Institutionen, Schulen und Gemeinden in ganz Niederösterreich mit den vielseitigen Dimensionen des Fairen Handels. Vor allem sind die FAIRTRADE-Gemeinden und „Global Action Schools“ dazu eingeladen, sich gemeinsam zu engagieren und ein Zeichen für Fairness und Nachhaltigkeit zu setzen. „Global Action Schools“ sind das Südwind Schulnetzwerk, das seit 2006 Schulen auszeichnet, die sich in besonderer Weise um eine gerechte Welt in ihrer Bildungsarbeit bemühen. Unterstützt werden sie dabei durch das Team von Südwind Niederösterreich, einer Mitgliedsorganisation von FAIRTRADE.
Fairer Handel ist deshalb notwendig, weil er benachteiligte Produzenten und Arbeiter – besonders im Globalen Süden – durch bessere Handelsbedingungen und soziale Absicherung unterstützt. Er setzt auf Partnerschaft, Transparenz und Respekt und trägt so zu einer gerechteren Weltwirtschaft und nachhaltigen Entwicklung bei.
Aktivitäten an Schulen
Eine der teilnehmenden „Global Action Schools“ ist die Volksschule Otterthal, bei der sich am 7. Mai mit dem Workshop „Der Schokolade auf der Spur“ alles um die beliebte Süßigkeit dreht. Begleitet wird dieser Workshop, bei dem es vom Anbau der Kakaopflanze über deren Verarbeitung bis hin zu ihrer Vermarktung geht, von fachkundigen Personen des niederösterreichischen Vereins Südwind. Es werden Anschauungsmaterialien und Landkarten bereitgestellt, Arbeitsblätter entworfen und das Thema Fair Trade behandelt. In mehreren Stationen werden unterschiedliche Arbeitsaufträge erledigt sowie gemeinsam in den Klassen daran weitergearbeitet. Ziel ist es immer, so Schulleiterin Dipl. Päd. Monika Steiner, das Projekt in den Folgemonaten in den Klassen weiter zu beleuchten und in den Schulbetrieb einzubauen. Im Idealfall wird es zu einem Jahresthema, oder – so wie im vergangenen Jahr zum Thema gesunde Jause – wirkt es sogar länger nach. Denn die gesunde Jause wird auch heuer noch in der Schule an jedem Freitag beibehalten, an dem die Eltern die Schulkinder mit saisonalem Obst und Gemüse versorgen, das gemeinsam verkostet wird.
Im Gymnasium Sachsenbrunn in Kirchberg am Wechsel wird mit den ersten Klassen ein Regenwaldlesefest veranstaltet. Dazu wird ein Quiz zu verschiedensten Themen wie Regenwald, die Bedeutung der Bäume sowie die Klimazonen organisiert. In den zur Verfügung gestellten Büchern sollen die Kinder die Aufgaben recherchieren und die Lösungen in Gruppen erarbeiten. Auch eine Fantasiereise in den Regenwald wird es geben. Im Anschluss werden Schokolade und unterschiedliche Früchte verkostet. Es ist ein fächerübergreifendes Projekt des Geografie- und Deutschunterrichts.
Mit den vierten Klassen wird im Geografie-Unterricht vieles zu Entwicklungsländern, Ursachen und Hilfemaßnahmen erarbeitet. Mit diesen Klassen wird zudem ein Verkauf von fair gehandelten Lebensmitteln wie Nüssen und Schokolade in der Aula organisiert.
Aktivitäten in Fairtrade-Gemeinde
Im Wechselland gibt es mehrere FAIRTRADE-Gemeinden; eine der ersten in Niederösterreich war Mönichkirchen, die seit 12. Mai 2007 auf die Verwendung von FAIRTRADE-Produkten zurückgreift, wenn diese Lebensmittel nicht regional und saisonal verfügbar sind. Damit zeigt die Marktgemeinde, dass sie auch über die Gemeindegrenzen hinweg solidarisch und menschlich handelt. Auch in einigen Geschäften und Gastronomiebetrieben der Gemeinde sind FAIRTRADE-Produkte erhältlich, und mit diversen Aktionen, Veranstaltungen und Projekten über das Jahr wird die Idee des Fairen Handels unterstützt.
Als FAIRTRADE-Gemeinde erhält sie laufend Informationen über Aktionen von FAIRTRADE und kann darauf zurückgreifen. So wurde im Zuge des Nikolausumzugs auch faire Schokolade verschenkt. Beim jährlich stattfindenden Tag der offenen Tür der Gemeinde werden faire Produkte aufgelegt und beim Verschenken von Geschenkkörben greift man ohnehin auf den Wechsellandkorb zurück, der mit Produkten aus der Region bestückt ist.
Bei der Jugendbegegnungswoche im vergangenen Jahr, einem ERASMUS+-Projekt, bei dem Jugendliche aus Deutschland, Ungarn und Tschechien nach Mönichkirchen kamen, organisierte eine Vertreterin von FAIRTRADE einen Workshop.
Im Zuge der Fairen Woche wird Mitte Mai ein Faires Frühstück im Kindergarten organisiert, bei dem FAIRTRADE-Produkte verwendet werden und das Augenmerk vor allem auf regionale Produkte gelegt wird. Das Gebäck kommt von der Bäckerei im Ort, die Marmelade ist selbstgemacht und die Milch kommt direkt vom Bauern. Auch Butter, Käse und Wurst werden regional eingekauft. Über das Frühstück wird den Kindern zudem die Wichtigkeit eines regionalen Einkaufs nähergebracht und Informationen über FAIRTRADE weitergegeben.