Frauenpower in Friedberg

3. November 2023 | WLZ 109 |

Als „Unternehmerinnen des Jahres 2023“ wurden in der Kategorie „Beste Innovatorin“ Dagmar Ajtic und Esther Lang von der Firma ELT in Friedberg gekürt.

Foto © Fischer

Kunststoffe und Medizintechnik

Das seit 1995 im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ansässige Unternehmen E.L.T. Kunststofftechnik & Werkzeugbau GmbH von Mag. Dagmar Ajtic & Esther Lang hat sich auf die Herstellung innovativer Spritzgussformen sowie auf die Fertigung technischer Kunststoffprodukte spezialisiert. Der Tätigkeitsbereich reicht von Engineering über die Serienfertigung bis hin zur Auftragsforschung. Die Produkte kommen vor allem in den Bereichen Automotive, Energie- und Elektrotechnik sowie Medizintechnik zur Anwendung. Das Unternehmen beliefert damit nationale wie internationale Kunden – am europäischen Markt genauso wie in den USA und China – und ist derzeit eines der wenigen österreichischen Unternehmen, das aktiv an der Entwicklung und der Verarbeitung von zu 100 Prozent biologisch abbaubaren Kunststoffen forscht. Im Bereich Medizintechnik beherrscht das Unternehmen als einziges österreichweit die Clear-to-Clear-Laserschweißtechnologie, ein spezielles Fertigungsverfahren, das es erlaubt, mittels Laser zwei transparente Bauteile miteinander zu verbinden. Für die Forschungsprojekte im Bereich Medizintechnik arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit einem österreichischen Medizininstitut an neuen Diagnosemöglichkeiten im Bereich Traumatologie. An den beiden Betriebsstandorten in Friedberg und Sebersdorf sind derzeit an die 100 Mitarbeiter beschäftigt.

Für ihre Leistungen geehrt

In fünf Kategorien wurden heuer bereits zum achten Mal von einer fachkundigen Jury die Siegerinnen zur „Unternehmerin des Jahres 2023“ von „Frau in der Wirtschaft (FiW) gekürt. Gabriele Lechner, Vizepräsidentin WKO Steiermark und Landesvorsitzende „Frau in der Wirtschaft“ (FiW): „Unternehmerinnen leisten Tag für Tag Unglaubliches. Oft liegt es nämlich nach wie vor an den Frauen, wirtschaftliche und familiäre Herausforderungen unter einen Hut zu bekommen. Das betrifft in Zeiten des Arbeitskräftemangels insbesondere die vielen personellen Lücken, die von den Unternehmerinnen meist selbst geschlossen werden müssen, ohne dabei Kinderbetreuung oder Familienleben zu vernachlässigen.“

Allen wirtschaftlichen Herausforderungen zum Trotz steigt die Zahl der Unternehmerinnen im Steirerland. Mittlerweile ist fast jede zweite Firmengründung weiblich, was exakt 45,2 Prozent der im Vorjahr gegründeten Einzelunternehmen (ohne selbstständige Personenbetreuer) entspricht. Dadurch ist der Gesamtanteil der von Frauen geführten Betriebe auf mittlerweile 37,6 Prozent bzw. 31.046 Unternehmen gestiegen. Im Schnitt sind die Frauen 47 Jahre alt. 

Unterm Strich bedeutet das jede Menge Arbeitsplätze im Land, denn in diesen von Frauen geführten Unternehmen sind im Schnitt drei unselbstständig Beschäftigte tätig. Damit zeigen die weiß-grünen Chefinnen, dass sie weiterhin auf der Überholspur sind. ❏