Pinggau – Vorbereitungen für die Zukunft

3. November 2023 | WLZ 109 | Autorin: Stefanie Schadler

Wasserversorgung sichern, neue Baugründe aufschließen, steirische Wexl Trails finalisieren und ein neues Konzept für den Badesee erstellen – in der Marktgemeinde Pinggau tut sich einiges.

Bürgermeister Leopold Bartsch ist seit 1999 im Amt und aktuell damit beschäftigt, die Marktgemeinde Pinggau stark für die Zukunft zu machen. Einen wichtigen Bereich nimmt dabei die Wasserversorgung ein, aber auch von den Wexl Trails als touristisches Projekt ist er überzeugt.

Wasser für Generationen

In der knapp 60 Quadratkilometer großen Marktgemeinde Pinggau ist Herr Leopold Bartsch seit 11. Juni 1999 als Bürgermeister tätig. Eines der aktuell umfangreicheren Projekte betrifft die Wasserversorgung.

Pinggau hat seit den 60er-Jahren eine gemeinsame Wasserversorgung mit Pinkafeld, aber auch Friedberg, Schäffern und Götzendorf, eine Katastralgemeinde von Schäffern, werden mit Wasser versorgt. Der steigende Wasserbedarf mache es nötig, die Speichervolumina zu erhöhen, um so die Spitzen besser abdecken zu können. Die insgesamt 45 Quellen am Wechsel werden am Tränktörl am HB6 mit 500 Kubikmeter zusammengeführt und dieser soll nun durch den neuen HB6A mit zusätzlichen 1000 Kubikmetern unterstützt werden. Zudem wird eine neue Aufbereitungsanlage gebaut. „Wobei unser Wasser chemisch und bakteriologisch perfekt ist. Da es auf der weichen beziehungsweise sauren Seite liegt, muss lediglich Kalk beigefügt werden, um das Wasser in den neutralen Bereich zu bringen“, so Bürgermeister Bartsch. Im Frühjahr 2024 soll mit dem Bau begonnen werden und er soll im Laufe des Jahres 2025 abgeschlossen sein. Das Investmentvolumen umfasst rund 2,2 Millionen Euro, wobei auch Fördermittel fließen. „Es ist eine Investition in die Zukunft und in zukünftige Generationen, da man bei Wasser in 30-Jahre-Schritten denken muss“, so Bürgermeister Bartsch.

Besonderheit: Da die wichtigsten Quellen für Pinggau zwischen 1.400 und 1.500 Metern Seehöhe und die weiteren zwischen 1.200 und 1.300 Metern liegen, funktioniert die Wasserversorgung mit Eigendruck. Dabei nutzt die Gemeinde ein duales Leitungssystem: einerseits Hochdruckleitungen, um von einer Höhe über ein Tal in eine andere Höhe zu gelangen. Andererseits gibt es Transportleitungen, die das Wasser gleichmäßig z. B. nach Pinkafeld transportieren. Dadurch wäre die Wasserversorgung auch bei einem kompletten Stromausfall zu 100 Prozent gesichert, so Bürgermeister Bartsch. 

Freizeitaktivitäten und Wohnen

An der Feldsiedlung vis-à-vis dem Feuerwehrhaus bei der Ortseinfahrt hat die Gemeinde drei Hektar Land in Südwestlage für 25 Bauplätze gekauft, deren Erschließung in Kürze beginnen wird. Im Folgejahr wird mit dem Verkauf gestartet, wobei die Liste an Interessenten aus der gesamten Wechselregion bereits jetzt lange ist.

Die heurige Wasserknappheit machte sich im Mai auch in Pinggau bemerkbar, sodass der Badesee im heurigen Sommer nicht befüllt wurde. Derzeit wird ein neues Konzept für den Badesee erstellt und weiterentwickelt. Man befinde sich hier gerade in der Startphase und es stehe im Raum, ob der Badesee weiterbetrieben werde oder die Entscheidung eventuell in Richtung Schwimmbad gehe. Man werde erst sehen, was Sinn mache, umsetzbar sei und ins Konzept passe. Schlussendlich müsse auch alles finanziert werden, so Bürgermeister Bartsch.

Eine weitere beliebte Freizeitaktivität in Pinggau betrifft das Wandern und Radfahren. Pinggau ist als Teil des LEADER-Projekts „Tourismusentwicklung steirischer Wechsel“ gerade dabei, die steirischen Wexl Trails umzusetzen. Bürgermeister Bartsch ist von den Vorteilen für Tourismus, Gastronomie und auch für die Geschäfte der Region überzeugt: „Vieles wird entstehen und wachsen, sodass sich das Investment lohnt.“ 

Mit diesem neuen Mountainbikewegenetz werden diverse Radwege aus dem Thermenland, dem Joglland und die Radwege rund um die Lafnitz mit den Wexl Trails in Niederösterreich verbunden. „Bei Schönwetter hat man hier einen wunderschönen Fernblick, sodass es nicht nur eine Radstrecke ist, sondern auch entsprechendes Sightseeing ermöglicht.“ Die Eröffnung ist für Samstag, 1. Juni 2024 geplant. ❏