Leistung soll sich wieder lohnen

24.08.2024 | WLZ 117 | Autorin: Stefanie Schadler

Seit dem 15. August arbeiten die Österreicher wieder für sich selbst.

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Tax Freedom Day

Beim Tax Freedom Day geht es um die Frage, wie lange die österreichische Volkswirtschaft für die Steuern und Abgaben an den Staat wirtschaften muss. 

Zur Berechnung des genauen Tages werden laut Austrian Economics Center die zu zahlenden Steuern und Abgaben ins Verhältnis zu dem Einkommen der Haushalte und Unternehmen in Österreich gesetzt. Der daraus errechnete Prozentsatz wird auf 365 Tage umgelegt. Heraus kommt der Tax Freedom Day, ab dem die Österreicher rein rechnerisch nicht mehr für den Staat, sondern für sich selbst wirtschaften.

Blickt man in die Vergangenheit, sieht man, dass sich der Tax Freedom Day immer weiter nach hinten verschoben hat. Im Jahr 1976 fiel er auf den 1. Juli, am weitesten hinten war er in den Jahren 2001 und 2015, nämlich jeweils am 22. August. Heuer beziehungsweise seit 2022 fällt er auf den 15. August. 

Seit seiner erstmaligen Berechnung im Jahr 1976 lag der Tax Freedom Day in Österreich noch nie in der ersten Jahreshälfte. Seit 48 Jahren arbeiten die Österreicher also umgerechnet mehr für den Staat als für sich selbst. 

Mutige Entlastungsschritte

Im Ländervergleich der Steuer- und Abgabenquote gehört Österreich mit 47,2 Prozent mittlerweile zu den Top Drei unter den OECD-Nationen. Nur Belgien (52,7 %) und Deutschland (47,9 %) haben eine noch höhere Einkommensbelastung als Österreich; der OECD-Durchschnitt liegt bei 34,8 Prozent. 

„Die steuerlichen Rahmenbedingungen sind herausfordernd, gleichzeitig ist der wirtschaftliche Ausblick verhalten. Die Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen mittlerweile mit einer Stagnation für das laufende Jahr, immer mehr Unternehmen sind auch von Liquiditätsengpässen betroffen – alles in allem kein guter Mix für den heimischen Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort. Wir fordern daher mutige Entlastungsschritte, etwa bei den Lohnnebenkosten, und mehr steuerliche Anreize für Vollzeitarbeit. Nur so können wir den Betrieben und Beschäftigten – den österreichischen Steuerzahlern – wieder mehr Freiraum geben“, unterstreicht die Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft (JW), Bettina Dorfer-Pauschenwein.