Vorsicht bei Armenischer Brombeere
24.08.2024 | WLZ 117 | Autorin: Stefanie Schadler
Auch schmackhafte Gartenpflanzen können als Neophyten zu einem Problem werden. Dazu zählt die Armenische Brombeere, die sich unkontrolliert in Österreich ausbreitet. Für ihre Eindämmung braucht es Geduld.
Ein Unterscheidungsmerkmal zur heimischen Brombeere sind die weißen, filzigen Blattunterseiten sowie die fünf statt drei Blätter.
Fotos © Bettina Schopfhauser
Der Ursprung im Garten
Noch bis Oktober haben Brombeeren Saison. Ihr kräftiges Schwarz-Violett und der süß-säuerliche Geschmack machen sie zu einem beliebten essbaren Strauch in vielen Gärten. Am gesündesten sind die Brombeeren natürlich direkt vom Strauch in den Mund, dennoch entstehen mit dem Obst auch zahlreiche süße Rezepte, wie etwa die Brombeer-Schokolade-Tarte.
Es gibt weltweit einige Tausend Arten an Brombeeren, die nicht weiter auffallen. Anders ist das allerdings bei der Armenischen Brombeere. Diese ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Beerenart wurde als Nahrungspflanze eingeführt. Ihre Früchte sind etwas größer und süßer als die von der echten Brombeere, weshalb man sie auf den ersten Blick nicht von unseren einheimischen Brombeeren unterscheiden kann. Zu den typischen Erkennungsmerkmalen zählen jedoch die weiß-filzige Blattunterseite und die Stacheln mit roter Basis. Was diese Armenische Brombeere so gefährlich für die heimischen Pflanzen macht, ist ihr Ausbreitungsdrang. Wenn sie verwildert, bildet sie mächtige Dickichte, wodurch die heimische Flora überwuchert beziehungsweise verdrängt wird. Bevorzugt siedelt sie sich an Waldlichtungen und -rändern an, in ungenutzten Gärten, an Bahndämmen, an Böschungen und Flussufern und verhindert dadurch das Aufkommen heimischer Arten.
Nach Europa kam die Armenische Brombeere bereits 1835 als Gartenbrombeere und wird teilweise auch heute noch als solche verkauft und ausgepflanzt. In Österreich ist sie derzeit in Vorarlberg am stärksten verbreitet.
Verbreitung und Eindämmung
Es gibt zwei Verbreitungsarten der Armenischen Brombeere. Einerseits können die Ranken durch ihre unterirdischen Wurzeln und den bogenartigen Wuchs einige Meter überspringen und an den Triebspitzen wiederum Wurzeln bilden. Maßnahmen, um ihre Verbreitung über die unterirdischen Wurzeln einzudämmen, brauchen vor allem eines: Geduld. Die unterirdischen Knospen der mehrjährigen Pflanze treiben bei Störungen, Rodung und Ausgrabungen wieder aus. Hier helfen nur konsequente Maßnahmen wie das Ausgraben vor dem Mai und nochmals im Laufe des Sommers. Erst über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren führt diese Maßnahme zum Erfolg. Auch das stetige Zurückschneiden der Ruten vor allem vor den Blüten verhindert die Frucht- und damit die Samenbildung. Die ersten Schnitte sollten vor Mai gemacht werden und zwei bis drei weitere Rückschnitte sollten dann im Sommer erfolgen. Wer dieses Maßnahmenschema mehrere Jahre befolgt, kann dadurch die Brombeere eindämmen. Das Entsorgen des Schnittguts sollte über den Hausmüll erfolgen und nicht auf dem Kompost, denn abgetrennte Triebe bilden neue Wurzeln und breiten sich dadurch weiter aus.
Andererseits ist die Armenische Brombeere eine beliebte Futterquelle für Vögel, wodurch die Samen unkontrolliert über weite Distanzen verbreitet werden. Das bedeutet, dass auch das kontrollierte Einpflanzen der Armenischen Brombeere im Garten zur unkontrollierten Verbreitung in der freien Natur beiträgt. Daher ist es wichtig, dass diese Brombeerart nicht mehr im Garten gepflanzt wird.
Rezept: Brombeer-Schokolade-Tarte
Zutaten
100 g Brombeeren
150 g Zartbitterschokolade (ca. 78 % Kakaoanteil)
100 g Butter
2 EL Brombeerlikör (oder Mandellikör)
120 g Zucker
3 Eier
100 g Mandeln (gemahlen)
2 EL Maisstärke
Butter (zum Ausstreichen)
Zum Garnieren
1 Handvoll Brombeeren, Schlagobers, Minzeblättchen
Zubereitung
Schokolade grob hacken, in einen Topf oder Schneekessel geben und zusammen mit der Butter über Wasserdampf schmelzen. In ein kaltes Wasserbad geben und kalt rühren.
Zuerst Brombeerlikör und Zucker, dann die Eier einzeln unter die Schokomasse rühren. Mandeln und Maisstärke vermengen und ebenfalls unter die Schokomasse rühren.
Eine Tarte-Form mit Butter ausstreichen. Die Schokomasse hineinleeren und die Brombeeren darauf verteilen.
Die Tarte bei 200 °C ca. 25 Minuten backen – sie soll noch etwas feucht sein. Herausnehmen, auskühlen lassen und mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen.
In Portionsstücke teilen und mit frischen Brombeeren, Obers und Minzeblättchen garnieren.
Quelle: ichkoche.at