Zahlen und Angebote bei Neugründungen
17. April 2024 | WLZ 114 | Autorin: Stefanie Schadler
Wer sich selbstständig machen möchte, kann unterschiedliche Angebote in Niederösterreich und der Steiermark nutzen. Die Neugründungszahlen des vergangenen Jahres zeigen einen positiven Trend.
Die Neugründungen im Jahr 2023 zeigen einen positiven Trend. Fast die Hälfte aller Gründungen sind in weiblicher Hand, wobei das Einzelunternehmen die häufigste Rechtsform ist. Betriebwirtschaftliche und rechtliche Beratungen bieten sowohl in Niederösterreich als auch in der Steiermark eine wichtige Basis für die Unternehmensgründung.
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Beratungsangebote und Zuschuss
Nach den herausfordernden letzten Jahren für Betriebe und Mitarbeiter wurden im Jahr 2023 in Niederösterreich 6.874 Unternehmen neu gegründet, womit ein neues Rekord-Niveau erreicht wurde. Jede fünfte Unternehmensgründung erfolgte damit in Niederösterreich, wobei 46,5 Prozent der Unternehmen von Frauen gegründet wurden, was über dem Bundesschnitt von 44,5 Prozent liegt. Im Bezirk Neunkirchen wurden 297 Unternehmen gegründet und der Frauenanteil betrug sogar 49,5%.
Die meisten Neugründungen gab es mit 4.423 in der Sparte Gewerbe und Handwerk, gefolgt vom Handel und dem Bereich Information & Consulting. Im Durchschnitt waren die Gründer 37,1 Jahre alt und zwei Drittel aller neu gegründeten Unternehmen in Niederösterreich sind auch nach fünf Jahren noch tätig.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner dankte auf einer Pressekonferenz der WKNÖ sowie der NÖ Gründeragentur riz up. Durch die gute Zusammenarbeit unterstütze man Neugründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit, „einerseits mit einem Gründerzuschuss von bis zu 2.000 Euro, andererseits mit einem der engmaschigsten und umfassendsten Beratungsangebote österreichweit“. Dabei sei die betriebswirtschaftliche Beratung durch riz up sehr wichtig – wozu beispielsweise die Erstellung eines Businessplans gehöre – sowie die rechtliche Beratung durch die WKNÖ-Bezirksstellen. Der Gründungszuschuss des Landes und der Wirtschaftskammer Niederösterreich unterstützt die Neugründung und die Übernahme von Unternehmen, sofern die Jungunternehmereigenschaft vorliegt.
Schaffung von Arbeitsplätzen
Trotz der hohen Inflation und konjunkturellen schwachen Wirtschaftslage setzt sich der Trend, sich selbstständig zu machen fort. Durchschnittlich machen sich täglich 13 Steirerinnen und Steirer selbständig. In der Steiermark wurden im Jahr 2023 4.912 Unternehmen gegründet, womit sie österreichweit gleich nach Niederösterreich an dritter Stelle liegt. Erfreulich ist, dass mit jeder Neugründung langfristig auch Arbeitsplätze geschaffen werden. Eine Analyse der WKO Steiermark im Vorjahr ergab, dass 14 Prozent der Gründungen bereits im ersten Jahr der Selbständigkeit immerhin mehr als 3.000 Personen einen Arbeitsplatz geben und das Beschäftigungspotenzial je Gründung bei sechs Dienstnehmern liegt. Auch in der Steiermark bestehen zwei Drittel der Unternehmen noch nach fünf Jahren. Das Durchschnittsalter bei den neu gegründeten Einzelunternehmen liegt bei 35,7 Jahren. Die häufigste Rechtsform ist, wie auch die Jahre zuvor, das Einzelunternehmen. 45,8 Prozent der im Jahr 2023 gegründeten Unternehmen sind in weiblicher Hand, was ebenso wie in Niederösterreich über dem Bundesschnitt liegt.
Allein im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld wurden 347 Unternehmen gegründet, rund die Hälfte davon wurden von Frauen gegründet. Der überwiegende Teil der neu gegründeten Unternehmen hat dabei seinen Tätigkeitsschwerpunkt in den Sparten Gewerbe & Handwerk sowie im Handel und Information & Consulting.
Die WK-Regionalstelle Hartberg-Fürstenfeld unterstützt Neugründer durch die Gründerberatung bei gewerberechtlichen, steuerrechtlichen und sozialversicherungsrechtlichen Belangen. Zusätzlich ist wöchentlich ein betriebswirtschaftlicher Referent im Haus, der Wirtschaftlichkeitsberechnungen anbietet sowie auf Bankgespräche vorbereitet. ❏