Zecken – die FSME-Gefahr im Grünen
28. Juni 2024 | WLZ 116
Expertentipp von: Mag. pharm. Silvia Fellinger, Apothekerin
Die Sonne scheint und mit den steigenden Temperaturen wächst auch die Vorfreude auf das Draußensein. Aber Vorsicht! In den Wiesen und Wäldern, aber auch in den Gärten oder auf Sportplätzen können Zecken lauern. Die kleinen Spinnentiere können gefährliche Krankheitserreger wie die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, übertragen. Die FSME kann bei Patienten zu einer Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns und/oder des Rückenmarks führen und sogar tödlich enden. Die Erkrankung ist nicht ursächlich behandelbar, daher sollte die richtige Zeckenvorsorge für jeden selbstverständlich sein, der sich gerne im Freien aufhält.
Impfen ist der beste Schutz vor einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Erkrankung ist nicht mit Medikamenten heilbar – es können lediglich Symptome wie z.B. Fieber behandelt werden. Durch die Impfung kann man jedoch das Risiko einer FSME-Erkrankung nach einem Zeckenstich verringern. Die FSME-Impfung gibt es sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und muss in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden. Es können bereits Kinder ab einem Jahr geimpft werden.
Mit dem Aufbau des Impfschutzes beginnt man idealerweise in den Wintermonaten, da zu dieser Zeit die Zeckengefahr am geringsten ist und man so rechtzeitig für das folgende Frühjahr vorsorgt. Grundsätzlich lässt sich eine Grundimmunisierung gegen FSME aber zu jedem beliebigen Zeitpunkt beginnen.
Durch einen Zeckenstich können auch Borreliose-Bakterien über-
tragen werden, die das Nerven-
system, die Gelenke und Organe sowie das Gewebe befallen und dort schwere Schäden anrichten. Häufig erkennt man eine Borreliose-Erkrankung an dem Symptom der Wanderröte. Diese ringförmige Hautrötung kann einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich rund um die Einstichstelle beobachtet werden. Wenn Borreliose im Frühstadium erkannt wird, kann sie gut mit Antibiotika behandelt werden. Können sich die Borrelien über längere Zeit ungehindert im Körper ausbreiten, können sie irreparable Langzeitschäden verursachen. Eine Antibiotikatherapie kann sich dann auch über mehrere Wochen hinziehen. Gegen Borreliose gibt es – anders als gegen FSME – der-
zeit noch keine Impfung für den Menschen.
Das schnelle Entfernen der Zecke beugt einer Infektion nicht vor, da die FSME-Viren beim Stich einer infizierten Zecke sofort über-
tragen werden können. Daher sollte man Zeckenstiche besten-
falls vermeiden. Um den kleinen Blutsaugern den Zugang zur Haut zu erschweren, empfiehlt sich das Tragen langer Kleidung und festen Schuhwerks. Das Einsprühen mit Anti-Zeckenspray kann ebenfalls für einige Stunden für einen gewissen Schutz sorgen. Wichtig ist zudem, den eigenen Körper nach jedem Aufenthalt im Grünen gründlich nach Zecken abzusuchen.
Alle weiteren Infos zu Ihrem persönlichen Impfstatus, Schutz-
maßnahmen und Zeckensprays erhalten Sie wie gewohnt bei uns in der Apotheke.