Seine Kreativität entfalten

26. Jänner 2024 | WLZ 111 | Autorin: Stefanie Schadler

Ein Umfeld, in dem sich Jugendliche abseits vom Alltag kreativ austoben können und das zur Berufsfindung beiträgt: Das bietet das Jugendatelier Bottega in Friedberg ab Februar.

Eva Burtscher in ihrem Atelier. Sie ist überzeugt: „Wenn jemand gerne malt, ist das eine Anlage, die man fördern sollte.“

Über Kreativität zu sich finden

Mit dem „Jugendatelier Bottega – Mentoring für kreative Jugendliche“ im Eva Elias Atelier in Friedberg wird ab Februar ein Energieort für kreatives Schaffen geboten. Organisatorin und Leiterin Eva Burtscher bringt interessierten Jugendlichen unter anderem Design, Webdesign, Fotografie, Nähen, Sticken und Drahtbinderei näher – mit der Kunstgeschichte als Basis. Am Beginn des Programms steht das Zeichnen, das laut Burtscher jeder lernen kann – so wie auch das Schreiben –, und betont dessen Bedeutung: „Durch die motorischen Fähigkeiten wird die Feinmotorik trainiert. Da heutzutage kaum noch geschrieben wird, kommt dem Zeichnen eine besondere Bedeutung zu, da die Feinmotorik das Gehirn stimuliert.“

Wie das Programm genau aufgebaut sein wird, hänge von der Gruppe ab, die sich ab Februar bei ihr zusammenfindet. Zehn kreative Kinder zwischen zwölf und 17 Jahren, die gerne malen und abseits von Schule und Zuhause einen Energieort suchen, können unter ihrer Anleitung zu sich finden. 

Das Programm ist kein kurzfristiges Hineinschnuppern in das kreative Schaffen, sondern es handelt sich um eine Begleitung der Teilnehmer auf ihrem Weg zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit und Berufsfindung bis hin zum Coaching für die Aufnahmeprüfung an Kunstschulen. Das Programm kann bis zu drei Jahre dauern, in denen sich die Teilnehmer immer wieder treffen, austauschen und weiterbilden. 

Ort der Inspiration

Seit sie das Programm 1998 gestartet hat, hat sie auf diesem Weg bislang bis zu 200 Jugendliche begleitet. Die meisten davon üben mittlerweile einen kreativen Beruf aus oder es habe sich durch das Programm herauskristallisiert, welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchten. Ein wichtiger Teil des Programms seien auch Besuche von Galerien in Wien, ein absolutes Muss sei dabei zum Beispiel die Albertina.

Im Atelier können sich die Teilnehmer kreativ austoben, sich über Kunst, Kreativität und alles Mögliche unterhalten und gegenseitig inspirieren. In der Gruppe gehe Burtscher auf jeden Einzelnen persönlich ein, sodass der Altersunterschied kein Problem sei. Nach der Anfangsphase entstehe meist eine Dynamik, in der sich die Jugendlichen ihre Sachen von zu Hause ins Atelier mitnehmen und dort weitermachen, wo sie zuletzt aufgehört haben. Burtscher nimmt sich mit der Zeit immer mehr zurück und begleitet die Teilnehmer bei ihren Tätigkeiten. Wer beim Zeichnen bleiben will, bleibt beim Zeichnen, wer andere kreative Bereiche kennenlernen möchte, geht weiter. Alles ist offen, das Programm noch nicht fixiert, ebenso wenig die Termine, die mit der Gruppe gemeinsam vereinbart werden.

„Ab Februar lade ich zehn Jugendliche in mein Atelier ein und wir schauen, was passiert“, freut sich Burtscher auf die Bewerbungen. ❏