25 Jahre Sommertheater Thalburger
24.08.2024 | WLZ 117 | Autorin: Stefanie Schadler
Die seit Jahren aktive Theatergruppe „Die Thalburger“ bringen sowohl für Kinder als auch Erwachsene regelmäßig Stücke auf die Bühne.
Ein verstoßenes Mädchen, sieben lustige Bergarbeiter und ein edler Prinz – „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ sorgten für zahlreiche Lacher.
Fotos © Die Thalburger
Märchen für Bühne adaptieren
„Man muss in gewissem Sinne eine geborene Rampensau sein“, so Franz Kaltenbacher, Obmann des Kulturvereins „Die Thalburger“, der in Dechantskirchen ansässig ist. Interesse und Talent seien weitere Komponenten, die ein Darsteller mitbringen müsse, egal, welchen Alters.
Die Thalburger – 1987 als Interessensgemeinschaft gegründet – sind sehr aktiv: Ab August beginnt wieder mit dem selbst geschriebenen Stück „Endstation Mondstein“, das sie unter anderem nach Wien und Tirol führt, ihre Reihe „Essen & Mord“, nachdem sie gerade erst das Sommertheater beendet haben, das heuer sein 25-jähriges Bestehen feierte. In dieser Reihe werden vorwiegend Märchen der Gebrüder Grimm aufgeführt, die großteils von den Thalburgern für die Bühne adaptiert werden und sowohl Kinder als auch Erwachsene begeistert. Das Stück „Die Bremer Stadtmusikanten“ wurde ebenfalls vom Thalburger Ensemble für Theater adaptiert und kann im Kaiser Verlag gekauft und dann nachgespielt werden.
Die Auswahl der Stücke für das Sommertheater richte sich immer nach den Darstellern, die Zeit und Lust hätten, mitzumachen. Denn wenn man eine gewisse Anzahl an Darstellern nicht zusammenbringe, scheiden gewisse Stücke bereits von vornherein aus, so Kaltenbacher.
Kinder als herausforderndes Publikum
Märchen für Kinder aufzuführen, sei durchaus eine Herausforderung: „Es gibt kein kritischeres als ein Kindergartenpublikum. Wenn man nicht mit voller Energie spielt, stehen die Kinder auf, gehen in die Spielecke und man steht plötzlich allein da“, erinnert sich Kaltenbacher an die Anfänge, in denen sie die Aufführungen der Märchen für den Kindergarten konzipiert hatten. Auch wenn seine Formulierung zugespitzt und diese Situation in dieser Krassheit so nie eingetreten sei, merke man dennoch, wenn den Kindern langweilig werde. „Kinder haben eine eigene Interpretation von Unterhaltung“, weiß Kaltenbacher aus seiner langjährigen Erfahrung.
Gespielt wird das Sommertheater in der Theaterarena in einem stillgelegten Steinbruch, die Platz für rund 300 Personen bietet. Diese Naturbühne wurde in Eigenleistung 2009 gebaut. Im vergangenen Jahr wurde die Arena als Maturaprojekt der HTL Pinkafeld neu errichtet. Das Material sowie Arbeitsleistung wurden vom Verein beigesteuert.
Für die Darsteller gibt es immer wieder Fortbildungen und Workshops, zum Beispiel zu den Themen Bühnenpräsenz und Stimmübungen. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich den Thalburgern anzuschließen und Bühnenerfahrung zu sammeln. Jegliche Einnahmen von Veranstaltungen fließen in den Verein, was wiederum in Form von Ausflügen den Mitgliedern zugutekommt.