Akkus als unterschätzte Brandgefahr
29. März 2024 | WLZ 113 | Autorin: Stefanie Schadler
Akkus werden immer wieder fälschlicherweise über den Restmüll entsorgt. Dadurch kann es zu Bränden etwa in Mülltonnen oder Müllwägen kommen.
Fotos © AWV Hartberg
In Altstoffsammelzentren abgeben
Mülltrennung ist ein umfangreiches und wichtiges Thema, um Stoffe fachgerecht verwerten zu können. Wenn durch eine falsche Entsorgung zusätzlich eine Brandgefahr entsteht, ist das Wissen darum umso wichtiger. Diese Brandgefahr besteht bei Elektrogeräten, Lithium-Akkus und Batterien. Diese dürfen nicht über den Restmüll entsorgt werden, sondern nur über den Handel oder über die Altstoffsammelzentren. Wie Gerhard Kerschbaumer vom Abfallwirtschaftsverband Hartberg informiert, gelangen lediglich 45 Prozent der in den Verkehr gebrachten Batterien auch wieder zurück in den Kreislauf. Dadurch kommt es immer wieder aufgrund von Lithium-Akkus in Elektrogeräten zu Bränden in Verwertungsbetrieben, Müllfahrzeugen, Wohnungen und Garagen. Allein im Verbandsgebiet des AWV-Hartberg bzw. im ehemaligen Bezirk Hartberg mit seinen 67.500 Einwohnern befanden sich im vergangenen Jahr knapp 20.000 Kilogramm Elektrogeräte im Restmüll. Das Problem besteht allerdings österreichweit.
Wertvolle Rohstoffe
Batterien enthalten Verbindungen aus Schwermetallen wie Nickel oder Cadmium, welche nur in speziell dafür geeigneten Anlagen verarbeitet werden können. Darum haben Batterien schon seit jeher im Restmüll nichts verloren. Bei getrennter Sammlung können die Batterien aber auch recycelt werden. Dadurch werden diese wieder zu wertvollen Rohstoffen. Abgesehen vom Schadstoffgehalt in Batterien spielt zusehends auch die Sicherheit eine wesentliche Rolle. Gerade Lithium-Akkus wie sie seit Jahren in elektronischen Geräten wie Handys, Tablets, Digicams, Akku-Bohrern, E-Bikes, elektrischen Rasenmähern oder im Modellbau eingesetzt werden, reagieren ganz besonders auf Wärmezufuhr und mechanische Beschädigung und können sich sogar selbst entzünden. Fällt ein Gerät zu Boden, können Risse in der Akku-Membran entstehen, die bei den nächsten Ladevorgängen Kurzschlüsse verursachen und zum Brand führen können.
Brände vermeiden
Landet so ein Akku im Restmüll, besteht die Gefahr, dass sowohl die Mülltonne, aber auch der Müllwagen und die Abfallbehandlungsanlage in Brand geraten. So gab es bereits mehrere Wohnungsbrände, die auf defekte Notebook-Akkus zurückzuführen waren. Auch Zweiradhändler kennen das Problem, wenn ein E-Bike-Akku heiß wird und im schlimmsten Fall sogar thermisch durchgeht. Zuletzt brannte es immer wieder bei Entsorgungsbetrieben und es wird vermutet, dass auch diese Brände auf defekte Lithium-Akkus in Elektrogeräten zurückzuführen waren. Genau darum müssen Lithium-Akkus in explosionsgeschützten Stahlfässern gesammelt werden, was nur in den Altstoffsammelzentren geschieht.
Ausgediente Lithium-Akkus bzw. Elektroaltgeräte mit Akkus und Batterien können im ASZ kostenlos abgegeben werden. Aber auch Geschäfte, die Batterien und Akkus verkaufen, nehmen diese wieder zurück.