Frühling und Blasenentzündungen

29. März 2024 | WLZ 113

Expertentipp von: Mag. pharm. Silvia Fellinger, Apothekerin

Der Frühling startet dieses Jahr ungewöhnlich früh und wir genießen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Aber man sollte die noch kühlen Temperaturen nicht unterschätzen. Unterkühlung und ein geschwächtes Immunsystem nach dem Winter begünstigen das Entstehen von Harnwegsinfekten.  Vor allem Frauen sind hier sehr häufig betroffen, bei 25 % der Betroffenen wird das Leiden sogar chronisch.

Eine Blasenentzündung äußert sich durch häufigen Harndrang, Brennen beim Harnlassen und Schmerzen im Unterbauch. Die Beschwerden sind nicht nur unangenehm, unbehandelt kann die Infektion von der Blase in die oberen Harnwege bis zu den Nieren aufsteigen und dort schwerwiegende Nierenbeckenentzündungen mit hohem Fieber zur Folge haben.

Daher ist es von großer Bedeutung, Blasenentzündungen möglichst rasch zu behandeln. 

Als wichtigste Selbsthilfemaßnahme wird empfohlen, möglichst viel zu trinken, um die Keime auszuschwemmen. Gut geeignet sind Wasser oder spezielle Blasentees, die zusätzlich über harntreibende und entzündungshemmende Inhaltsstoffe verfügen.

Auch Wärme und körperliche Schonung sind wichtige unterstützende Faktoren, um Entzündungen zum Abklingen zu bringen.

Zudem macht der Einsatz von Preiselbeer-Produkten Sinn, die Inhaltsstoffe binden die krankheitserregenden Bakterien, meist 

Escherichia-coli. So können diese nicht an der Blasenwand anheften und dort eine Entzündung auslösen. Bei den unzähligen Präparaten auf dem Markt gilt es, auf einen hohen Gehalt an Proanthocyanidinen (PACs) zu achten. Auch durch die Zufuhr von D-Mannose, einem Einfachzucker natürlichen Ursprungs, können E. coli-Bakterien gebunden und in Folge mit dem Urin ausgeschwemmt werden. Auch zur Vorbeugung von wiederkehrenden Harnwegsinfekten hat sich die regelmäßige Zufuhr von D-Mannose bewährt. Weiters unterstützt die vermehrte Zufuhr von Vitamin C und Vitamin D die Immunabwehr.

Auch Pflanzen wie die Kapuzinerkresse und Meerrettich können eingesetzt werden, denn sie enthalten antibakteriell wirksame sekundäre Pflanzenstoffe.

Halten die Beschwerden trotz der genannten Selbsthilfemaßnahmen an, ist meist eine Antibiotikabehandlung notwendig, um die Bakterien abzutöten.

Doch bevor es so weit ist, kommen Sie zu uns in die Apotheke. Wir beraten Sie gerne, damit einem entspannten Frühlingsbeginn nichts im Wege steht.