Gemeinde unabhängiger machen

02. Oktober 2024 | WLZ 118 | Autorin: Stefanie Schadler

Josef Aminger ist der neue Bürgermeister in Feistritz und möchte Baumaßnahmen umsetzen, die der Gemeinde in Zukunft Einnahmen sichern. Auch die Schaffung von Wohnraum ist ein wichtiges Thema.

Fotos © Stefanie Schadler

Interessant und abwechslungsreich

Seit ersten Juni ist Josef Aminger Bürgermeister der Gemeinde Feistritz am Wechsel, nachdem sein Vorgänger Franz Sinabel nach 14 Jahren das Amt gesundheitsbedingt zurückgelegt hat. Der 52-Jährige ist Vater von drei Kindern und gebürtiger Feistritzer. Von Beruf Landwirt, ist er mit den Aktivitäten der Gemeinde bereits seit 25 Jahren vertraut, in denen er als Gemeinderat und die letzten vier Jahre als Vizebürgermeister tätig war. „Bürgermeister zu sein ist eine interessante und abwechslungsreiche Arbeit. Man kommt viel mit Leuten zusammen“, es sei aber auch eine Tätigkeit für sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag. Daher war es ihm auch wichtig, die Anforderungen dieses Amtes vorab mit der Familie zu besprechen und in Einklang zu bringen, bevor er Bürgermeister wurde.

Als großes Vorhaben in der Gemeinde nennt er die Wasserversorgung. Das Gemeindegebiet wird teilweise von St. Corona am Wechsel mit Wasser versorgt. Amingers Ziel ist es allerdings, die Gemeinde in Zukunft unabhängiger zu machen. Daher werden neue Quellen erschlossen beziehungsweise bestehende Quellen neu gefasst, um weitere Teile der Bevölkerung selbstständig mit Wasser versorgen zu können. Diese Maßnahmen sind natürlich mit Kosten verbunden, kämen aber der Gemeinde langfristig zugute.

Wohnraum schaffen

Um einem weiteren Anliegen der Bevölkerung Rechnung zu tragen, wird in den kommenden Jahren verstärkt auf Wohnraumschaffung gesetzt. Dazu wurden der alte Pfarrhof von der Kirche sowie die Räumlichkeiten einer alten Zimmerei daneben gekauft. Auf diesen Grundstücken sollen Gemeindewohnungen gebaut werden. Der Wohnungsbau soll bewusst von der Gemeinde umgesetzt werden, um ihr irgendwann als Einnahmequelle zu dienen. In unmittelbarer Umgebung wird zudem ein Heizwerk mit Hackschnitzel errichtet, das die Gemeindewohnungen sowie den Kindergarten und die Schule versorgen soll. 2025 tritt man in die Planungsphase ein und im darauffolgenden Jahr soll mit dem Bau begonnen werden.

Auch hinsichtlich des Mangels an Bauplätzen in der Gemeinde soll Abhilfe geschaffen werden, denn aktuell hätten junge Feistritzer keine Möglichkeit, in der eigenen Gemeinde ein Eigenheim zu bauen.

An Feistritz selbst schätzt Aminger die aktiven Vereine wie Pfarre, Feuerwehr, Verschönerungs-, Musik- und Tourismusverein. Bei den knapp über 1.000 Einwohnern kenne jeder jeden, man komme gut miteinander aus und besuche sich gegenseitig bei den Veranstaltungen.

Sein Ziel für den Gemeinderat sei es, in jeder Rotte jemanden zu haben, der als Ansprechpartner für die Anliegen der Menschen fungiert und diese an die Gemeinde weiterleitet. Dafür brauche es Überzeugungsarbeit. Auch spricht er explizit Frauen an, die daran interessiert sind, etwas in der Gemeinde bewirken zu wollen.

Im Jänner 2025 wird er sich der Gemeinderatswahl stellen.