Von Beruf witzig

28. Februar 2024 | WLZ 112 | Autorin: Stefanie Schadler

Dass der Weg zum erfolgreichen Kabarettisten und Schauspieler ein steiniger ist, davon berichtet Herbert Steinböck. Seit 2010 wohnt er in Kirchberg am Wechsel.

Herzlich und sehr sympathisch: Herbert Steinböck beim Treffen in Feistritz am Wechsel.

Fotos © Mag. Stefanie Schadler

Zielstrebig Hürden überwinden

„Ich wollte immer schon Schauspieler werden“, sagt der Kabarettist und Schauspieler Herbert Steinböck. In Wien geboren, wohnt er wegen seiner Frau seit 2010 in Kirchberg am Wechsel. Neben seinen zahlreichen Vorstellungen und Terminen sei es vor allem die Ruhe, die er hier genieße. „Und Ruhe hat man hier sehr leicht. Man geht einmal ums Eck und ist eigentlich schon in der Einsamkeit“, schwärmt Steinböck.

Schon in der Jugend mit einer guten Stimme gesegnet, sang er bereits Soli bei diversen Auftritten und finanzierte sich sogar sein Studium in Deutsch und Geschichte durch seine Auftritte im Kindertheater. Nach dem Studium war er elf Jahre lang als Lehrer tätig, hat aber dabei das Schauspiel nie aus den Augen verloren. Den Anstoß gab letztendlich sein Vorsprechen an der Schauspielschule im Wiener Volkstheater, wo er unter 250 Teilnehmern einer von zehn war, die aufgenommen wurden. Diese Ausbildung machte er parallel zu seiner Lehrtätigkeit und pendelte drei Jahre lang zwischen der Innenstadt und dem 21. Bezirk. „Es war wichtig für mich zu sehen: Wenn man für etwas brennt, überwindet man alle Grenzen. Und für die Schauspielerei muss man brennen, denn es ist ein harter Job.“ 

Durchbruch mit Rudle

Gerade zu Beginn war die Schauspielerei frustrierend und Steinböck erhielt keine guten Rollen. Der Wendepunkt kam, als er Gerold Rudle wieder traf, mit dem er die Schauspielausbildung absolviert hatte. Auch dieser war mit seinem Karriereverlauf unzufrieden und so beschlossen sie, etwas gemeinsam zu machen, und bereits ihr erstes Programm schlug wie eine Bombe ein. Warum? „Wir waren gelernte Schauspieler im Kabarettbereich, das gab es vorher nicht. Wir kamen nicht vom Wort, sondern vom Spiel und das eröffnete uns komplett neue Möglichkeiten.“ Kurz nach diesem Durchbruch beendete er 1993 seine Lehrtätigkeit und widmet sich seither der Kunst.

Als Kabarettist reproduziert er ein Programm jeden Tag in der gleichen Weise, in derselben Qualität und immer gleich lustig: Das Wiederholbare mache die Arbeit eines Kabarettisten aus. Ein Programm zu schreiben, sei dabei harte Arbeit und eine ernste Angelegenheit. In dieser Zeit gehe er mit offenen Augen durch die Gegend und suche nach Dingen, mit denen jeder etwas anfangen könne. Sein Standardprogramm handelt zum Beispiel von den Absurditäten eines All-inclusive-Urlaubs. „Die Nummer funktioniert, weil jeder das Konzept eines solchen Urlaubs kennt. Ich kann nur mit der Fantasie der Menschen arbeiten und etwas erzählen, von dem jeder ein Bild hat. Nur dann funktioniert es.“

Neues Projekt zu dritt

Neben dem Kabarett hat er elf Jahre lang an der Volksoper gesungen, spielt aktuell in einer Operette in Baden und im Sommer übernimmt er als Vater Doolittle eine große Partie in dem Stück „My Fair Lady“ in Mörbisch.

Im Wechselland ist er aktuell als Künstler sehr beliebt und bringt seine Erfahrungen auch gekonnt anderweitig ein, etwa als Moderator der 150-Jahr-Feier der Feuerwehr Kirchberg am Wechsel im vergangenen Jahr. 

Sein nächster Auftritt als Kabarettist in der Region ist am 16. März im Saal der Mittelschule Aspang mit seinem Best-of-Programm „Aus jedem Dorf an Hund“.

In seinem neuen Projekt „Die drei BariTöne“ tritt er gemeinsam mit dem Friedberger Philipp Schausberger und dem Kirchberger Roman Josef Schwendt auf. Bei diesem klassisch-humoristischen Liederabend – von Gitarre und Klavier begleitet – wird ein „bunter Blumenstrauß an Verrücktheiten“ geboten: Jeder der drei durfte seine Lieblingslieder einbringen und einige Texte wurden von Steinböck auf lustig umgeschrieben. In Bad Schönau wird es am 20. April im Sconarium uraufgeführt. Findet der Abend Anklang, sind weitere Termine geplant. ❏